Israel lockert Blockade des Gazastreifens
Nach Angaben eines israelischen Armee-Sprechers haben mehr Lastwagen mit Lebensmitteln die Grenze passiert als an anderen Tagen. Jerusalem hält sogar eine weitere Lockerung für möglich.
Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Innenministeriums in Gaza hat betont, der Anstieg liege in Einklang mit den Vereinbarungen der von Ägypten vermittelten Waffenruhe. Jetzt könnten Dinge wie Milch, Obst und Gemüse geliefert werden. Weitere Waren wie Zement könnten zehn Tage nach Beginn der Waffenruhe geliefert werden, sagte Ghussen.
Ein israelischer Militär-Sprecher teilte mit, 90 Lastwagenladungen mit dringend benötigten Gütern könnten die Grenze im Laufe des Tages passieren. Sonst seien es nur 60 bis 70. Eine weitere Lockerung sei möglich, wenn die Waffenruhe anhalte, sagte der Sprecher. Die Waffenruhe trat am Donnerstag in Kraft und hielt auch noch am Sonntag. Zuvor war es monatelang zu teils heftigen Auseinandersetzungen gekommen, bei denen militante Palästinenser Raketen auf Israel feuerten und die Truppen an der Grenze angriffen. Zur Vergeltung griff das israelische Militär immer wieder einzelne Führer der Palästinenser an und schickte Truppen zu Einsätzen in den Gazastreifen.
Israel weicht von ursprünglicher Forderung ab
Mit der Zustimmung zur Waffenruhe ließ Israel eine ursprüngliche Forderung fallen, dass die Hamas zuvor den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit freilassen muss. Kämpfer der Hamas hatten ihn 2006 bei einem Angriff entführt und zwei weitere Mitglieder der Besatzung seines Panzers getötet. Der oberste Gerichtshof Israel wollte sich noch am Sonntag mit einer Eingabe der Eltern Schalits beschäftigen, die sich entschieden gegen die Waffenruhe gewandt haben. Noam und Aviva Schalit machen geltend, eine Öffnung der Grenzübergänge ermögliche den Entführern ihres Sohnes, ihn aus dem Gazastreifen herauszuschmuggeln. Die Vereinbarung beeinträchtige die Bemühungen um seine Freilassung, heißt es in der am Samstagabend eingereichten Petition. Seine Mutter Aviva Schalit warf Ministerpräsident Ehud Olmert vor, ein Versprechen gebrochen zu haben, wonach das Schicksal ihres Sohn Teil der Vereinbarung sein werde. (AP)
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