Islamisten hacken (falsche) Seite von Christkindlmarkt

Mutmaßliche Islamisten haben die Internetpräsenz eines Weihnachtsmarktes im Hochtaunus gekapert und eine Drohbotschaft hinterlassen. Unglücklich: Die betroffene Seite wird schon lange nicht mehr genutzt.
mag/dpa |
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Ein Screenshot der Drohbotschaft auf der gehackten Christkindlmarkt-Webseite. Geht man auf die Seite, ist im Hintergrund arabischer Gesang zu hören.
AZ-Screenshot Ein Screenshot der Drohbotschaft auf der gehackten Christkindlmarkt-Webseite. Geht man auf die Seite, ist im Hintergrund arabischer Gesang zu hören.

Mutmaßliche Islamisten haben die Internetpräsenz eines Weihnachtsmarktes im Hochtaunus gekapert und eine Drohbotschaft hinterlassen. Unglücklich: Die betroffene Seite wird schon lange nicht mehr genutzt.

Friedrichsdorf - Was der Weihnachtsmarkt in Friedrichsdorf dafür kann, bleibt wohl das Geheimnis der "Mujahidin Cyber Army". Die Hacker-Gruppe mutmaßlicher Islamisten hat am Mittwoch eine Webseite des Weihnachtsmarktes der 25.000-Einwohner-Stadt im Hochtaunuskreis gehacked und eine mit arabischen Kampfgesängen untermalte Drohbotschaft hinterlassen.

Darin heißt es in grammatikalisch nicht ganz korrektem Englisch sinngemäß:

"Gehacked von der Mujahidin Cyber Army. Wir werden euer militärisches System infiltrieren, eure Webseiten durcheinanderbringen und euch daran hindern, ruhig zu schlafen. Sagt das eurer Regierung! Lasst die Muslime und Mujahidins in Syrien in Ruhe!"

Weiter wünschen die Hacker internationale Politiker wie Bashar al Assad, Barack Obama oder Wladimir Putin in die Hölle und betonen, keine Unterstützer des sogenannten "Islamischen Staates", sondern Al-Kaida-Anhänger zu sein.

Lesen Sie hier: "Anonymous" erklärt IS-Terrormiliz den virtuellen Krieg

 

Islamisten-Hacker erwischten falsche Seite

 

Was die Islamisten, die unter der Drohbotschaft teils mit ihren Nicknames genannt werden, nicht wussten: Einem Bericht der Frankfurter Rundschau zufolge ist die gekaperte Webseite schon lange nicht mehr die richtige Internetpräsenz des Christkindlmarktes in Friedrichsdorf. Sie wurde laut einer Agentur-Sprecherin bereits vor vier bis fünf Jahren durch eine neue Internetseite ersetzt und nur noch nicht vom Netz genommen, was nun nachgeholt wird.

Lesen Sie hier: Islamverbände wollen mehr gegen Radikalisierung tun

Die "Mujahidin Cyber Army" hat bereits Webseiten in Indien, Schweden und den USA infiltriert. Bei den Zielen handelte es sich jedoch wie im aktuellen Fall um eher unbekannte Webauftritte. Zuletzt wurde laut Frankfurter Rundschau die Webseite eines russischen Zahnpastaherstellers lahmgelegt - als Antwort auf die russischen Luftangriffe in Syrien.

Dennoch nimmt man in Hessen den skurrilen Hacker-Angriff auf den Friedrichsdorfer Weihnachtsmarkt ernst. Laut dem Zeitungsbericht ermittelt bereits der Staatsschutz in der Sache. Eine konkrete Gefahr für die vom 20.bis 22. Dezember stattfindende Veranstaltung sehe man jedoch nicht. 

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