Islamischer Staat: Abu Bakr al-Baghdadi angeblich getötet

Das russische Verteidigungsministerum prüft Berichte, wonach IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi bei einem Luftschlag im Mai getötet wurde.
von  AZ/dpa
Abu Bakr al-Baghdadi soll getötet worden sein.
Abu Bakr al-Baghdadi soll getötet worden sein. © dpa

Moskau - Hat die Anti-IS-Allianz tatsächlich den oberste IS-Terrorist Abu Bakr al-Bagdadi getötet? Der russische Außenminister Sergej Lawrow konnte entsprechende meldungen vom Freitagvormittag nicht endgültig bestätigen. "Bislang habe ich noch keine hundertprozentige Bestätigung zur Tötung Al-Bagdadis", sagte der russische Chefdiplomat am Freitag in Moskau der Agentur Tass zufolge.

Das Verteidigungsministerium hat mitgeteilt, dass es Informationen prüfe, wonach Al-Bagdadi bei einem russischen Luftangriff in der Nähe der syrischen Stadt Al-Rakka ums Leben gekommen sein könnte. Auch weitere Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat, 30 Kommandeure und rund 300 Kämpfer sollen bei dem Angriff Ende Mai getötet worden sein. Es gab schon häufiger Berichte über den Tod des IS-Chefs.

Der Angriff soll in der Nacht auf den 28. Mai stattgefunden haben. Al-Bagdadi habe an dem Abend den Informationen zufolge an einem Treffen mit anderen Anführern des Islamischen Staates teilgenommen. Sie sollen Routen geplant haben, um die Stadt zu verlassen. Auch andere Anführer sollen bei dem Angriff getötet worden sein.

Kopfgeld von 25 Millionen Dollar

Nur selten tritt der IS-Chef in der Öffentlichkeit auf. Lange war unklar, wie Al-Bagdadi aussieht, bis er überraschend wenige Tage nach Ausrufung des Kalifats Ende Juni 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul auftauchte und die Freitagspredigt hielt. Immer wieder gab es Gerüchte, er sei bei Angriffen verletzt oder sogar getötet worden. Diese stellten sich später als falsch heraus.

Al-Bagdadi wurde 1971 in der irakischen Stadt Samarra geboren. An der Universität Bagdad machte er einen Abschluss in Islamischen Studien. Nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Saddam Hussein im Jahr 2003 saß er eine Zeit lang in einem US-Gefängnis im Irak.

Die USA hatten zuletzt im Dezember 2016 ein Kopfgeld in Höhe von 25 Millionen Dollar (22,43 Millionen Euro) auf Al-Bagdadi ausgelobt.

Lesen Sie hier: Sinkende Rüstungsexporte - aber weiter Waffen für Nahost

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.