IS bekennt sich zu Autobombenanschlag in Bagdad

Bei einem der schwersten Bombenanschläge im Irak in diesem Jahr sind mindestens 70 Menschen getötet worden. Weitere 170 Menschen wurden bei der Explosion eines Lastwagens nahe eines Marktes in der Hauptstadt Bagdad verletzt, wie Polizei und Helfer vor Ort berichteten.
Bagdad - Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannten sich im Internet zu der Tat. Bei dem Anschlag war am Morgen ein Lastwagen auf einem belebten Markt in Sadr City - einem überwiegend schiitischen Viertel - im Nordosten der Stadt detoniert. Ihm sei berichtet worden, dass ein Selbstmordattentäter den Laster auf den Markt gesteuert habe und dann zur Explosion gebracht habe, berichtete ein Korrespondent von Al Dschasira.
Im Kurzmitteilungsdienst Twitter verbreiteten Extremisten eine Stellungnahme, die dem IS zugeschrieben wird. Demnach hat eine Gruppe, die sich "Islamischer Staat in der Provinz Bagdad" nennt, einen Lastwagen inmitten von irakischen Armeeangehörigen und Schiiten explodieren lassen. Dabei seien mindestens 90 Menschen getötet und 200 verwundet worden. Ob die Nachricht tatsächlich vom Islamischen Staat stammt, konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Aussehen und Wortwahl erinnerten allerdings an frühere Mitteilungen.
Lesen Sie hier: Anschlag auf Markt - 50 Tote in Bagdad
Erst im vergangenen Monat hatte der Islamische Staat sich zu einem Bombenattentat auf einen Markt in der östlichen Provinz Dijala bekannt. Bei dem Angriff starben 120 Menschen. Am Montag waren bei zwei Explosionen nordöstlich von Bagdad mindestens 40 Menschen getötet und 75 verletzt worden - auch hier bekannte sich der IS zu der Tat. Die militanten sunnitischen Islamisten kontrollieren weite Gebiete im Westen des Iraks sowie im Nachbarland Syrien.