Irland: Priorität für Grenzfrage bei den Brexit-Gesprächen
Luxemburg - Nach der ersten Runde der Brexit-Verhandlungen hat Irland begrüßt, dass sowohl die Europäische Union als auch Großbritannien die künftige Grenze zu Nordirland zum Topthema erklärt haben. Das sei für Irland äußerst wichtig, sagte Außenminister Simon Coveney am Dienstag in Luxemburg.
Am Vortag hatten sich EU-Unterhändler Michel Barnier und der britische Brexit-Minister David Davis auf einen Fahrplan für die Gespräche über den EU-Austritt Großbritanniens verständigt. Demnach treffen sich die Chefunterhändler künftig einmal im Monat, also das nächste Mal am 17. Juli und danach am 28. August. Für die wichtigsten Themen wurden Arbeitsgruppen eingerichtet.
Die Frage der künftigen Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland haben die Chefunterhändler ihren engsten Mitarbeitern übertragen. Sie sei sehr kompliziert, bekräftigte Coveney am Rande eines EU-Außenministertreffens und kündigte ein Gespräch mit Barnier an. Der Brexit habe große Auswirkungen auf den irischen Friedensprozess.
Normalisierung der Beziehungen zwischen Norden und Süden im Fokus
"Wir haben die vergangenen 20 oder 30 Jahre versucht, eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Norden und Süden auf der irischen Insel zu erreichen", sagte der Minister. Oberste Priorität sollte es sein, den Friedensprozess zu bewahren.
Seit dem Karfreitagsabkommen von 1998 hat sich die Insel zum gemeinsamen Wirtschaftsraum ohne spürbare Grenze entwickelt. Nach dem Brexit durchzieht sie jedoch eine EU-Außengrenze, an der Personen, Waren und Dienstleistungen eigentlich kontrolliert werden müssten. Die EU plädiert für flexible und fantasievolle Lösungen, um eine politisch heikle Spaltung zu vermeiden.
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