Iran: Muskelspiele zum Revolutions-Jahrestag

Bei den offiziellen Feierlichkeiten zum 31. Jahrestag der Islamischen Revolution gab es Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Oppositionelle. Gleichzeitig prahlt Iran mit Erfolgen im Atomprogramm.
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Im Iran wird der 31. Jahrestag der Islamischen Revolution gefeiert
AP Im Iran wird der 31. Jahrestag der Islamischen Revolution gefeiert

TEHERAn /HAMBURG - Bei den offiziellen Feierlichkeiten zum 31. Jahrestag der Islamischen Revolution gab es Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Oppositionelle. Gleichzeitig prahlt Iran mit Erfolgen im Atomprogramm.

Kraftmeierei in Teheran: Pünktlich zum Jahrestag der Islamischen Revolution erklärt Präsident Mahmud Ahmadinedschad den Iran zum Atomstaat. Auf einer Kundgebung sagte er unter dem Jubel seiner Anhänger, es sei gelungen, Uran auf 20 Prozent anzureichern.

Er fügte hinzu, dass die Regierung keine Atomwaffe anstrebe: „Wenn wir eine Bombe herstellen wollen, werden wir das mitteilen.“ Nach eigenen Angaben braucht Teheran das Uran für einen medizinischen Forschungsreaktor – etwa für Strahlentherapien bei Krebspatienten. Um Atomsprengköpfe herzustellen, müsste das Uran auf 90 Prozent angereichert werden.

Mehrere hunderttausend Menschen gingen auf die Straße und feierten den Revolutions-Jahrestag: Vor 31 Jahren hatte Revolutionsführer Ayatollah Chomeini den Schah gestürzt und die Monarchie im Iran beendet. Teilnehmer des Festzugs schwenkten Flaggen und Banner mit der Aufschrift „Tod Israel“ und „Tod den USA“.

Auch Regimegegner hatten sich in der Hauptstadt versammelt. Die Demonstranten protestierten gegen den umstrittenen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Die Polizei löste die Demo jedoch sehr schnell auf: Sie setzte Farbpatronen, Schlagstöcke und Tränengas gegen die Demonstranten ein.

Die berüchtigten Basidsch-Milizen griffen die Autos des früheren iranischen Präsidenten Mohammed Chatami und des Oppositionspolitikers Mehdi Karrubi an. Um auch die Proteste über das Internet einzudämmen, hatte der Iran die Internet-Bandbreite gedrosselt und die SMS-Übertragung eingeschränkt. In München hatte der Verein „United4Iran“ zu Protesten gegen Mahmud Ahmadinedschad aufgerufen.

Die Uran-Anreicherung ist eine weitere Provokation im Streit mit dem Westen. US-Präsident Barack Obama ist sicher, dass sich der Iran nuklear bewaffnen will. Die internationale Staatengemeinschaft hat weitere Sanktionen angekündigt. Mehrere Resolutionen des Weltsicherheitsrats mit der Forderung nach einem Stopp der Anreicherung hatte der Iran missachtet.

Über die angereicherte Menge äußerte sich Mahmud Ahmadinedschad nicht. Nach Ansicht von Experten kann der Iran in den zwei Tagen seit dem offiziellen Beginn der Anreicherung jedoch nur kleine Mengen hergestellt haben. kasa

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