Iran erlaubt Besuch bei inhaftierten deutschen Journalisten
TEHERAN/BERLIN - Die iranischen Behörden haben den beiden inhaftierten deutschen Journalisten ein Treffen mit Familienangehörigen erlaubt.
Wie das Auswärtige Amt am Montagabend in Berlin mitteilte, hat der iranische Außenminister bei einem Treffen mit den Angehörigen eine rasche Begegnung mit den beiden in der nordiranischen Stadt Täbris zugesagt. Die Angehörigen befänden sich auf den Weg in die Stadt. Zuvor habe Außenminister Guido Westerwelle am Montag mehrfach mit seinem iranischen Kollegen telefoniert.
Zuvor war ein geplantes Treffen gescheitert. Deshalb hatte das Auswärtige Amt am Montag den iranischen Botschafter in Berlin einbestellt. Staatssekretär Wolf-Ruthart Born habe "sehr deutlichen Unmut" geäußert, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag. Es habe "mehrfach feste Zusagen von iranischer Seite" und demnach auch die feste Erwartung der Bundesregierung gegeben, dass die beiden Männer ihre Angehörigen in der deutschen Botschaft in Teheran treffen könnten, hieß es. Familienmitglieder seien dafür extra in den Iran gereist.
Eine Schwester des verhafteten Reporters sowie die Mutter des ebenfalls inhaftierten Fotografen waren Heiligabend nach Teheran gereist. Die beiden mit einem Touristenvisum eingereisten Journalisten sind seit dem 10. Oktober im Iran inhaftiert. Sie hatten den Sohn der wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilten Iranerin Sakine Aschtiani ohne die im Iran erforderliche Pressegenehmigung interviewt. dapd/stu/mi
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