Iran-Atomstreit in der Verlängerung - Neue Gespräche am Morgen

Auch nach Ablauf einer Frist im Atomstreit mit dem Iran soll weiter verhandelt werden. Über das bislang Erreichte gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen. Fällt eine Entscheidung in der Verlängerung?
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Das iranische Atomkraftwerk Buschehr. Hat das Atomprogramm Irans eine militärische Ausrichtung?
dpa Das iranische Atomkraftwerk Buschehr. Hat das Atomprogramm Irans eine militärische Ausrichtung?

Lausanne – Trotz Ablaufs einer Frist sollen die Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm am Mittwochmorgen fortgesetzt werden. "Wir haben einiges erreicht. Ich hoffe, wir können die Arbeit am Mittwoch zu Ende führen", sagte Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nach den jüngsten Gesprächen, die bis tief in die Nacht gingen. Ursprünglich hatten die Vertreter der UN-Vetomächte, Deutschlands und des Irans bis Mitternacht eine Grundsatzeinigung in dem zwölf Jahre andauernden Streit erreichen wollen. Iranische Medien nannten 08.00 Uhr als Anfangszeit für die neue Gesprächsrunde.

Ein Durchbruch wurde bislang nicht erzielt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte zwar, alle Unstimmigkeiten seien grundsätzlich ausgeräumt. Eine Lösung des Konflikts könne hoffentlich in den kommenden Stunden oder im Laufe des Tages zu Papier gebracht werden. Mitglieder westlicher Delegationen bestätigten hingegen nicht, dass alle Streitfragen geklärt seien. Auch Sarif hielt sich bedeckter. "Für die meisten Punkte wurden klare Lösungen gefunden", sagte Irans Außenminister. US-Präsident Barack Obama beriet sich nach Angaben des Weißen Hauses mittels einer sicheren Telefonleitung mit seinem Sicherheitsteam.

Im Kern des Konflikts geht es um die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass der Iran nicht unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atombomben entwickelt. Der Westen fordert verlässliche Garantien und Kontrollen. Teheran will die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen. Eine Einigung würde den Iran aus der internationalen Isolation befreien. Ein umfassendes Abkommen in dem Konflikt ist bis Anfang Juli angepeilt.

Strittig war zuletzt vor allem, wie der Iran nach einer mehrjährigen Phase, in der höherwertige Atomforschung untersagt sei, weiter verfahren dürfe. Teheran will nach Ablauf einer solchen Frist sein Atomprogramm wieder uneingeschränkt betreiben dürfen. Der Westen fordert auch danach Restriktionen. Zudem ging es um den Zeitrahmen für die Aufhebung von UN-Sanktionen, die den Transfer von Atomtechnologie in den Iran verbieten, und die Frage, wie Sanktionen schnell wieder greifen könnten, falls der Iran gegen Vereinbarungen verstößt.

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