Iraks Armee erobert wichtige Stadt von IS-Kämpfern zurück
Im Kampf gegen die Terrormiliz IS haben irakische Truppen Erfolge erzielt. Wie das US-Militär mitteilte, vertrieben Iraks Streitkräfte die Extremisten aus der Stadt Al-Bagdadi. Unterstützt wurden sie demnach dabei von Stammeskämpfern und Luftangriffen der Anti-IS-Allianz.
Tampa/Al-Bagdadi - Den Kämpfern am Boden sei es dabei unter anderem gelungen, drei Brücken über den Euphrat zurückzuerobern. Diese seien seit September unter IS-Kontrolle gewesen. Darüber hinaus sei es der irakischen Armee gelungen, IS-Kämpfer aus sieben Dörfern im Nordwesten Al-Bagdadis in Richtung der Stadt Haditha zu drängen.
In der Gegend hatte es seit längerem heftige Gefechte zwischen Truppen der Regierung und den sunnitischen Extremisten gegeben. Al-Bagdadi liegt rund 120 Kilometer westlich der Hauptstadt Bagdad. Auf dem nahen Militärflugplatz Ain al-Assad trainieren US-Ausbilder irakische Soldaten.
Das irakische Staatsfernsehen hatte zuvor unter Berufung auf die Armee berichtet, das Militär habe bei ihrer Offensive im Norden Bagdads den strategisch wichtigen Ort Al-Dur eingenommen, unterstützt von Kämpfern schiitischer Milizen. Eine unabhängige Bestätigung hierfür gab es zunächst nicht.
Die Einnahme von Al-Dur gilt als eines der ersten Ziele der seit knapp einer Woche andauernden Offensive, mit der die irakischen Streitkräfte das rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Tikrit befreien wollen. Der Ort ist Heimatstadt von Issat Ibrahhim al-Duri, einem früheren Getreuen von Langzeitherrscher Saddam Hussein und heutigen Anführer sunnitischer Rebellen, die mit dem IS verbündet sind.
Die irakische Regierung hat für ihre Offensive nach eigenen Angaben rund 30 000 Mann mobilisiert, neben der Armee vor allem Kämpfer schiitischer Milizen. Der Vormarsch war in den vergangenen Tagen nur langsam vorangekommen. Der IS versucht, die Offensive vor allem mit Selbstmordattentätern und Hunderten von Sprengfallen aufzuhalten.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte derweil die Zerstörung der jahrtausendealten Stadt Nimrud im Norden des Landes durch den IS. Er sei zutiefst verstört von dieser Tat, sagte Ban laut Mitteilung in New York. Politische und religiöse Machthaber in der Region rief er dazu auf, die Tat ebenso zu verurteilen. "Die absichtliche Zerstörung unseres gemeinsamen kulturellen Erbes ist ein Kriegsverbrechen und ein Angriff auf die Menschlichkeit."
Nimrud ist eine bedeutende assyrische Ruinenstätte knapp 40 Kilometer südlich der IS-Hochburg Mossul. Nach Angaben des irakischen Altertumministeriums hatten die Extremisten die Stadt am Donnerstag überrannt und damit begonnen, die antike Stätte mit schwerem Gerät zu zerstören. Dort stehen Überreste von Palästen und einzigartige Torhüterfiguren sowie geflügelte Stierkörper mit Menschenköpfen. Die historische Stadt wurde um 1270 vor Jesus Christus gegründet und war zeitweilig die Hauptstadt Assyriens.
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