Integrationsbeauftragte sieht keine negative Gesamtstimmung
Berlin - In einem Lagebericht über die Situation der Zuwanderer warnt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, vor Neid-Debatten und Verteilungsängsten. Die Sorgen, die es in Teilen der Bevölkerung gebe, dürfe man "weder ignorieren, noch vorschnell als Ausländerfeindlichkeit abstempeln", schreibt Özoguz in ihrem Bericht "Teilhabe, Chancengleichheit und Rechtsentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland", der heute vom Bundeskabinett beschlossen wurde.
Stattdessen müssten Politiker ihr Handeln noch besser erklären und deutlich machen, dass niemand in der Bevölkerung schlechter gestellt werde, weil Flüchtlinge aufgenommen würden. Vor allem den vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern sei es zu verdanken, "dass die Stimmung eben nicht kippt, wie einige seit zwei Jahren beharrlich behaupten", heißt es in dem Bericht weiter.
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Özoguz machte schon durch die Wahl des Titels deutlich, was sich in den vergangenen Jahren verändert hat: Der vorangegangene Bericht, den ihre Vorgängerin Maria Böhmer (CDU) 2014 vorgelegt hatte, trug noch den Titel "Lage der Ausländerinnen und Ausländer". Etwa die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund hat heute einen deutschen Pass.
In Deutschland leben aktuell rund 17,2 Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte. Das sind 21 Prozent der Gesamtbevölkerung und 1,8 Millionen Menschen mehr als 2014. Etwa die Hälfte von ihnen besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Die meisten Zuwanderer stammen aus der Türkei, Polen und Russland.
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