Indonesischer Top-Terrorist getötet
Jakarta (dpa) - Einer der meistgesuchten Terroristen Südostasiens, der Islamist Noordin Mohammed Top, ist Medienberichten zufolge in einem Feuergefecht mit indonesischen Sicherheitskräften in Zentral-Java getötet worden.
Wie ein lokaler Fernsehsender am Samstag berichtete, hatte sich Noordin zusammen mit mindestens drei Gesinnungsgenossen seit Freitagabend in einem Haus im Bezirk Temnaggung verschanzt und 18 Stunden mit etwa 100 schwer bewaffneten Polizisten einer Anti-Terror-Einheit ein Feuergefecht geliefert. In dem Haus sei auch die Leiche des Terroristen entdeckt worden, meldete der Sender Channel One unter Berufung auf Polizeikreise. Eine offizielle Bestätigung für den Tod Noordins gab es zunächst nicht. Dafür sollten DNA-Tests gemacht werden.
Fernsehbilder zeigten Polizeiroboter auf der Suche nach Bomben, die in das Haus eindrangen, mehrere Explosionen waren zu hören. Bei Channel One war zu sehen, wie Scharfschützen von einem Hügel aus auf das Dach des Hauses feuerten. Die Leiche, die die des Topterroristen sein soll, sei später in das zentrale Polizei-Krankenhaus nach Jakarta gebracht worden.
Der indonesische Polizeichef Bambang Hendarso Danuri erklärte, dass Noordin möglicherweise in dem abgelegenen Dorf ein Attentat auf Präsident Susilo Bambang Yudhoyono vorbereiten wollte. Das zumindest habe ein am Freitag festgenommener Verdächtiger ausgesagt. Hintergrund seien drei vollstreckte Todesurteile im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit dem verheerenden Blutbad auf Bali 2002. Damals kamen 202 Menschen ums Leben, darunter auch sechs Deutsche.
Noordin, ein malaysischer Staatsbürger, gilt als Anwerber und Geldbeschaffer der Terrororganisation Jemaah Islamiyah. Er soll auch hinter den Terroranschlägen auf zwei Luxushotels vor drei Wochen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta stehen, bei denen neben den beiden Attentätern sieben weitere Menschen ums Leben gekommen waren und mehr als 50 verletzt wurden. Außerdem werden ihm weitere Anschläge auf ein Hotel und die australische Botschaft in Jakarta zur Last gelegt, bei denen 2003 und 2004 insgesamt 23 Menschen starben.
Ebenfalls am Samstagmorgen wurden nach Angaben der Behörden bei einem Anti-Terror-Einsatz in einem Vorort Jakartas zwei mutmaßliche Extremisten erschossen. Die Polizei habe bei der Durchsuchung eines Hauses außerdem eine 100-Kilogramm-Bombe und weiteren Sprengstoff sichergestellt. Nach Medienberichten sollten sie möglicherweise für einen Anschlag auf den Präsidentenpalast benutzt werden.
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