In Nordkorea droht eine Hungerkatastrophe

Explodierende Preise und Missernten haben dazu geführt, dass mehr als die Hälfte der Nordkoreaner sich nicht mehr richtig ernähren kann. Die UN plant eine riesige Rettungsaktion.
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Unterernährte Kinder in einem Waisenhaus
dpa/WFP Unterernährte Kinder in einem Waisenhaus

Explodierende Preise und Missernten haben dazu geführt, dass mehr als die Hälfte der Nordkoreaner sich nicht mehr richtig ernähren kann. Die UN plant eine riesige Rettungsaktion.

Millionen Menschen in Nordkorea sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen von einer massiven Hungersnot bedroht. Grund seien vor allem steigende Lebensmittelpreise sowie Missernten. Der Preis für Reis habe sich im vergangenen Jahr verdreifacht, Mais koste sogar das Vierfache, berichtete das UN-Ernährungsprogramm WFP am Mittwoch in Peking. «Millionen Nordkoreaner sind vom Hunger bedroht», sagte WFP-Direktor Jean-Pierre de Margerie.

«In den späten 90er Jahren war der Hunger in Teilen des Landes zum letzten Mal so weit verbreitet und so akut», sagte Margerie. Um der Not vorzubeugen, wolle das WFP mehr Lebensmittel verteilen: Statt wie bisher 1,2 Millionen Menschen sollten nun 6,4 Millionen unterstützt werden. Das WFP sprach von der größten Versorgungslücke im Land seit 2001. In den kommenden zwei Wochen soll ein internationaler Spendenaufruf gestartet werden.

Nur Getreide und Gemüse

Mehr als die Hälfte der 23 Millionen Nordkoreaner nimmt nicht ausreichend Proteine zu sich, sondern ernährt sich nur von Getreide und Gemüse. Krankheiten wie Durchfall hätten zugenommen, weil viele Menschen nur schwer verdauliche Pflanzen oder Früchte zu essen hätten. Mehr kranke und unterernährte Kinder müssten in Krankenhäusern behandelt werden, sagte de Margerie. Insgesamt sind nach UN-Angaben in den nächsten Monaten weitere 20 Millionen US-Dollar nötig, um die nordkoreanische Bevölkerung bis zur Ernte im Herbst mit Lebensmitteln zu versorgen. Bei einer Hungersnot Mitte der 1990er Jahre kamen in Nordkorea rund zwei Millionen Menschen ums Leben. Seither ist das Land auf ausländische Nahrungsmittelhilfe angewiesen. (dpa/epd/AP)

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