In Deutschland: Werden jetzt IS-Kämpfer angegriffen?
Düsseldorf - Radikale Islamisten könnten in Deutschland bald selbst Opfer von Gewalttaten werden. Das gehe aus einer Einschätzung des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes hervor, berichtete "Spiegel Online" am Dienstag unter Berufung auf ein vertrauliches Dokument der Düsseldorfer Behörde. Bei Kurden, Jesiden und Schiiten in Deutschland gebe es "eine wachsende Bereitschaft, mit Gewalt gegen erkannte Salafisten vorzugehen". Vom NRW-Verfassungsschutz war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
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Gefährdet sind dem Bericht zufolge vor allem öffentlich auftretende salafistische Missionierungstrupps, deren Betätigung von kurdischen Kreisen als Propaganda der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf vermeintliche IS-Sympathisanten könne sich "jederzeit durch Handgreiflichkeiten entladen".
Als alarmierend werteten die NRW-Sicherheitsbehörden einen Aufruf des Kölner Rappers "Bero Bass". In einem Video habe der Deutsch-Kurde seine Gefolgsleute aufgefordert, Salafisten zu ermitteln sowie ihre Adressen und Auto-Kennzeichen festzuhalten. "Der von ihm genannte Zweck, nämlich alsdann die Polizei über salafistische Umtriebe zu unterrichten, wird hier als Vorwand gewertet", heiße in der Analyse. Im niedersächsischen Celle und in Hamburg war es bereits vorige Woche zu Krawallen zwischen Islamisten und Kurden gekommen.
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