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"Nicht mehr die stolzen Exoten – sondern die Kretschmanns." AZ-Redakteurin Anja Timmermann über das Spitzen-Duo der Grünen.
Anja Timmermann |
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Wer hätte das gedacht: Die freundliche Protestantin hat sie alle ausgestochen. Bemerkenswert ist der klare Sieg von Katrin Göring-Eckardt vor allem im Kontrast zu Claudia Roth – sie hat die Parteichefin um mehr als 20 Prozentpunkte abgehängt. Das sagt viel über die grüne Basis: Sie hat nicht die schrille Emotionalität gewählt, nicht die bunte Protestkultur des fröhlichen Aufmischens. Sondern eine neue Bürgerlichkeit, ein bedächtiges Gestalten. Genau wie bei Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg.

Ja, die Grünen sind in der Mitte angekommen. Ihre Anhänger sind nicht mehr die stolzen Exoten von einst, sondern leben im Zentrum der Gesellschaft. Unter ihren Wählern sind überdurchschnittlich viele Steuerzahler, Beamte und Unternehmer (nicht direkt Revoluzzerpotential). Und gleichzeitig ist ihnen, so eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ethik so wichtig wie sonst nur noch den Anhängern der CDU.

Die Parteienlandschaft ist in Bewegung. Die Grünen räumen manche alte Rollen: Die des Etablierten-Anprangerers könnten die Piraten übernehmen, wenn ihnen denn mal einfiele, was sie eigentlich wollen könnten. Dafür besetzen die Grünen manche Gebiete neu. Wo sich die SPD im Spagat zwischen ihrem Kandidaten und der Basis positioniert, wird man sehen. Aber auch die Union hat Grund, sich warm anzuziehen. Erst recht, wenn einige wie CSU-General Dobrindt noch glauben, man könnte ihnen mit albernen Bürgerschreck-Filmchen beikommen.

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