Illinois: Skandal-Gouverneur drohen 20 Jahre Haft
WASHINGTON - Nach der Amtsenthebung kommt die Anklage: Der als Gouverneur von Illinois abgesetzte Rod Blagojevich muss sich vor Gericht verantworten. Er soll unter anderem versucht haben, den Senatssitz von Obama nach dessen Wahl zu verkaufen.
Der seines Amtes enthobene Gouverneur von Illinois, Rod Blagojevich, muss sich vor Gericht verantworten. Er wurde am Donnerstag in Chicago offiziell angeklagt, ihm wird milliardenschwere Korruption vorgeworfen.
Die Anklageschrift gegen Blagojevich, seinen Bruder Robert und vier enge Mitarbeiter umfasst 19 Punkte, darunter Verschwörung zu Erpressung, Betrug und Falschaussage. Als Gouverneur soll der 52-jährige Demokrat unter anderem versucht haben, den durch die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten freigewordenen Senatssitz von Illinois meistbietend zu versteigern. Blagojevich streitet alle Beschuldigungen ab.
Der Senat des US-Staates enthob ihn wegen der schweren Vorwürfe Ende Januar seines Amtes. Blagojevich ist der erste US-Gouverneur seit mehr als 20 Jahren, der in einem Amtsenthebungsverfahren gestürzt wurde. In einem Prozess drohen ihm im Falle eines Schuldspruchs bis zu 20 Jahre Haft. Der Gouverneur war im Dezember von der Bundespolizei FBI festgenommen worden und befindet sich gegen Kaution auf freiem Fuß. Die bisher letzte Amtsenthebung eines US- Gouverneurs hatte es 1988 in Arizona gegeben. Dort war Gouverneur Evan Mecham unter anderem wegen Behinderung der Justiz und Missbrauchs von Staatsgeldern angelastet worden. (dpa/AP)