IAEA: Explosionen am Atomkraftwerk Saporischschja – Sicherheit intakt

Es gibt wohl keine Verletzten. IAEA-Chef Grossi warnt: "Ihr spielt mit dem Feuer!"
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Das Kernkraftwerk Saporischschja ist aus einer Entfernung von etwa zwanzig Kilometern zu sehen. (Archivbild)
Das Kernkraftwerk Saporischschja ist aus einer Entfernung von etwa zwanzig Kilometern zu sehen. (Archivbild) © Leo Correa/AP/dpa

Genf - Am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat es nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder mehrere starke Explosionen gegeben. IAEA-Experten vor Ort hätten von Dutzenden Einschlägen in der Nähe und auf dem Gelände der größten europäischen Atomanlage berichtet, teilte die Behörde am Sonntag mit. Die Vorfälle am Samstag und Sonntag hätten eine Periode relativer Ruhe in der von Russland besetzten Anlage abrupt beendet, sagte Generaldirektor Rafael Grossi laut Mitteilung.

Nukleare Sicherheit bislang nicht beeinträchtigt

IAEA-Experten sahen die Explosionen demnach teils von ihren Fenstern aus. Das Management der Anlage habe Schäden an einigen Gebäuden, Systemen und Geräten gemeldet. Die Schäden beeinträchtigten aber bislang nicht die nukleare Sicherheit. Es habe keine Verletzten gegeben.

Russland und die Ukraine beschuldigten sich gegenseitig, das Kernkraftwerk seit Samstag massiv mit Artillerie zu beschießen. Allein am Sonntagmorgen sei mit zwölf großkalibrigen Geschossen auf die Anlage gezielt worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Elf Geschosse seien zwischen den Reaktorblöcken eingeschlagen, eines habe das Dach einer Sonderstation getroffen. Die Strahlung in der Umgebung des Kernkraftwerks sei normal, sagte auch Konaschenkow.

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IAEA-Chef: "Ihr spielt mit dem Feuer!"

Der ukrainische Kraftwerkbetreiber Enerhoatom sprach indes von mindestens zwölf Angriffen von russischer Seite, durch die mehrere Infrastrukturanlagen des Atomkraftwerks beschädigt worden seien. Der Umfang der Schäden und Zerstörungen werde noch ermittelt, hieß es in einer bei Telegram veröffentlichten Mitteilung von Enerhoatom.

"Wer auch immer dahintersteckt: Es muss umgehend aufhören", verlangte IAEA-Chef Grossi. "Wie ich schon oft gesagt habe: Ihr spielt mit dem Feuer!" Grossi appellierte erneut an beide Seiten, eine Sicherheitszone um die Anlage einzurichten, in denen von Angriffen und Kämpfen abgesehen wird. Intensive Verhandlungen darüber mit beiden Seiten hätten leider bislang zu keiner Einigung geführt.

Russland kontrolliert das größte Atomkraftwerk Europas faktisch seit Anfang März, als Moskaus Truppen im Zuge des Angriffskriegs große Teile der Südukraine besetzten. Das AKW ist in den vergangenen Monaten bei schweren Kämpfen mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine und Russland geben sich gegenseitig die Schuld.

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