Hunderte Linksautonome randalieren in Leipzig
Leipzig - Etwa 600 Linksautonome sind am Donnerstagabend randalierend durch Leipzig gezogen und haben Polizisten sowie das Amtsgericht angegriffen. Die Aktion richtete sich offensichtlich gegen die von Dresden ausgehende Pegida-Bewegung von Islamkritikern und Rechtspopulisten und war auch eine Reaktion auf den gewaltsamen Tod eines Asylbewerbers in der sächsischen Landeshauptstadt.
Die teils vermummten Randalierer zerstörten Schaufensterscheiben, rissen Verkehrsschilder aus dem Boden und zündeten Nebelbomben. Sie sprühten außerdem Schriftzüge an Hauswände, die gegen Pegida und die Polizei gerichtet waren. Als die Polizei anrückte, wurden Einsatzwagen und Beamte mit Steinen beworfen. Am Amtsgericht wurden 40 Scheiben eingeworfen. Verletzte gab es nicht. Die Polizei ermittelt wird wegen schweren Landfriedensbruchs.
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Die Randalierer sprühten etwa "Stoppt PEGIDA", "ANTIFA" oder "das war Mord" an Wände. Anfang der Woche war ein 20 Jahre alter Asylbewerber aus Eritrea in Dresden erstochen worden. Die Hintergründe sind ungeklärt. Immer wieder seien bei dem Aufzug in Leipzig auch Rufe gegen Pegida zu hören gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Nach Polizeiangaben zogen die Randalierer von der Innenstadt in den Leipziger Süden. Dort wurden am späten Abend etwa 200 Teilnehmer des nicht angemeldeten Aufzugs festgesetzt. Die Polizei stellte ihre Personalien fest. Drei Randalierer wurden festgenommen.
In der vergangenen Woche hatte es bereits einen Angriff mutmaßlicher Mitglieder der linksautonomen Szene in Leipzig gegeben. Rund 50 Maskierte hatten den Polizeiposten im Stadtteil Connewitz attackiert und Steine, Flaschen und Farbbeutel gegen die Fenster geschleudert.