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Hubert Aiwanger zum Haushaltsdebakel: "Die Bundesregierung steht mit dem Rücken zur Wand"

Die Probleme mit dem Haushalt in Berlin - bayerische Politiker reagieren entsetzt. Die AZ hat nachgefragt bei Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Martin Huber (CSU-Generalsekretär) und Florian von Brunn (SPD-Chef).
Heidi Geyer |
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Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger © Martha Schlüter

München - Freie-Wähler-Boss und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger warnt im Gespräch mit der AZ davor, dass die wirtschaftlichen Zukunftsthemen nun mangels Geld in der Bundesregierung "den Bach runtergehen" dürfen. Ganz konkret geht es ihm um die Deckelung des Strompreises, die Umstellung der Wirtschaft von Erdgas auf Wasserstoff, die Produktion von Mikrochips und Solarmodulen in Deutschland. "Die Bundesregierung steht mit dem Rücken zur Wand."

Auch das Gebäude-Energie-Gesetz hält Aiwanger nach wie vor für falsch: "Die Ampel hat sich auf alle Fälle verzockt mit Versprechungen zu massiven Staatsausgaben für Wärmepumpe für alle, Gebäudesanierungen etc." Nicht zuletzt müsse man nun auch endlich bei einer "verfehlten Zuwanderungspolitik, die Milliarden kostet", sparen – "während das Geld für die Modernisierung der Wirtschaft fehlt."

Martin Huber (CSU-Generalsekretär): "Vollkatastrophe"

Martin Huber (CSU-Generalsekretär)
Martin Huber (CSU-Generalsekretär) © picture alliance/dpa

Von "einer Vollkatastrophe", in die man "sehenden Auges" gefahren sei, spricht CSU-Generalsekretär Martin Huber angesichts der Haushaltssituation. "Statt solider Haushaltspolitik hat die Ampel dem Land einen grün-ideologischen Staatsdirigismus aufgezwungen", schimpft der Landtagsabgeordnete aus Altötting. Nun drohe ein Stillstand bei wichtigen Investitionen, den sich das Land nicht leisten könne.

Zugleich gelte: "Die Ampel hat sinnlose Ideologieprojekte umgesetzt, von denen sie sich jetzt verabschieden muss: Bürgergeld abschaffen, weg mit dem Heizgesetz und Vorfahrt für Arbeit, Leistung und Technologieoffenheit." In der CSU hofft man immer noch darauf, dass Olaf Scholz die Ampel-Koalition auflöst und sich zu einer Großen Koalition entschließt. Parteivorsitzender und Ministerpräsident Markus Söder hatte dem Kanzler dies angeboten, allerdings sind die Rufe bislang verhallt. Zumal: Auch eine Groko würde über die Schuldenbremse und die knappen Haushaltsressourcen streiten.

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Florian von Brunn (SPD-Chef): "Kein parteipolitisches Gekeife wie von der CSU"

Florian von Brunn (SPD-Chef in Bayern)
Florian von Brunn (SPD-Chef in Bayern) © picture alliance/dpa

Der bayerische SPD-Chef Florian von Brunn will das so nicht stehenlassen. Er räumt aber ein: "Wir sind in einer schwierigen Lage." Es gehe um wichtige Investitionen für Klimaschutz und künftigen Wohlstand. Doch Brunn erinnert: "Das Urteil aus Karlsruhe betrifft nicht nur den Bund, sondern auch Unions-regierte Bundesländer." Wenn es nach ihm geht, sollte "eine gute Lösung im Mittelpunkt stehen und kein parteipolitisches Gekeife wie von der CSU." Die Grünen waren aus terminlichen Gründen für keine Stellungnahme zu erreichen.

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62 Kommentare
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  • BBk am 22.11.2023 18:43 Uhr / Bewertung:

    Nun noch kurz zu dem grünen Habeck.
    Habeck hat alles falsch gemacht
    Das ging schon los, als er in der Art eines Paten seine ganze Verwandtschaft als Lobbyisten mit hunderten von Millionen bedachte.
    Habeck ist der „Pate des Graichen-Clans“
    Die Vetternwirtschafts-Vorwürfe wurden nicht nur erhoben sondern bewiesen - also nicht nur grüne Korruption sondern ein kulturkämpferischer Irrweg
    Solche Ideologien scheitern früher oder später immer an den Realitäten. Die Ampel hat Deutschland einen grün-ideologischen Staatsdirigismus aufgezwungen.
    Die Ampel hat sinnlose Ideologieprojekte umgesetzt, von denen sie sich jetzt verabschieden muss: Bürgergeld abschaffen, weg mit dem Heizgesetz weg mit der Ampel.

  • Geradeaus-Denker am 22.11.2023 22:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von BBk

    Das was Habeck falsch macht ist, dass er nach 16 Jahre Merkel / Alteier Dämmerschlaf etwa angepackt hat. Wahrlich dreist mit ambitionierten Plänen ins neue Amt zu gehen!

  • Der wahre tscharlie am 23.11.2023 15:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von BBk

    "Das ging schon los, als er in der Art eines Paten seine ganze Verwandtschaft als Lobbyisten mit hunderten von Millionen bedachte."

    Ho ho ho, "hunderten von Millionen".....was erstmal zu bewiesen wäre. Und außerdem, gehts nicht noch ne Nummer größer?

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