Huber: Ja zu Atomkraft, Nein zu Endlager in Bayern
Passau (dpa) - CSU-Chef Erwin Huber hat die Unions-Forderung nach längeren Laufzeiten für die deutschen Kernkraftwerke bekräftigt, den Bau eines Endlagers für Atomabfall in Bayern aber strikt abgelehnt.
Es gebe seit 30 Jahren eine politische Entscheidung für den Salzstock im niedersächsischen Gorleben, diese Arbeiten müssten weitergeführt werden, sagte er in einem Interview der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» vom Sonntag.
«Die Frage stellt sich deshalb nicht, weil ein nahezu fertiges Endlager in Deutschland vorhanden ist. Und zu sagen, das schütten wir wieder zu und fangen irgendwo anders von vorne an, das würde uns 30 Jahre zurückwerfen», sagte Huber. Dies mache «keinen Sinn».
Zugleich betonte der CSU-Vorsitzende, ein Abschalten der sicheren deutschen Atomkraftwerke aus politischen Gründen würde die Energieknappheit weiter erhöhen. Dies halte er für falsch. «Maßstab für die Laufzeit muss die Sicherheit sein. Und ich habe in der Tat darauf hingewiesen, dass international heute oftmals 60 Jahre angegeben werden. Aber das kann man nicht durch Gesetz festlegen.»
Huber erläuterte, die in den bereits abgeschriebenen Atomkraftwerken produzierte Energie sei «der billigste Strom, den wir bekommen können». Die Energiewirtschaft müsse sich verpflichten, die «gewaltigen Erlöse» infolge längerer Laufzeiten «durch Preisstabilisierung weiterzugeben». Das müsse vertraglich festgelegt werden. «Der Verbraucher soll den Vorteil haben, nicht der Shareholder (Aktionär).»
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