Horst Seehofer über seine Zukunft: "Ich will nicht vom Hof gejagt werden"

Hamburg - Wie geht es für Horst Seehofer nach 2018 weiter? Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident hält sich seine Zukunft offen. Der letzte Stand: Der Arzt entscheidet - auch einen Rückzug von seinen Ämtern schließt Seehofer nicht aus. "Glauben Sie mir: Ich bin wirklich noch hin- und hergerissen. Ich weiß es einfach noch nicht", sagte der CSU-Chef in einem Gespräch mit dem stern.
Seehofer ist im Zwiespalt, einerseits wolle er "keine gescheiterte Mission hinterlassen", betonte er. "Ich will aber auch nicht vom Hof gejagt werden, weil mich keiner mehr hören und sehen kann." In den kommenden Wochen soll eine Entscheidung fallen, nach dem Gesundheitscheck will er sich mit Freunden und der Familie beraten und auch "noch mal reinhorchen in die Bevölkerung, ob die CSU mit mir die besten Wahlchancen hat", so Seehofer.
Glücklich über Versöhnung mit Merkel
Bei der CSU zweifelt indes kaum jemand daran, dass Seehofer - anders als von ihm ursprünglich angekündigt - auch nach der bayerischen Landtagswahl 2018 weitermachen wird.
Davor steht aber erstmal Bundestagswahlkampf an. Seehofer ruft nun zu Geschlossenheit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf: "Wir stehen hinter dieser Kanzlerin. Ohne wenn und aber." Nach dem erbitterten Streit mit Merkel in der Flüchtlingskrise sei er "sehr froh, dass sich unser Verhältnis jetzt ehrlich normalisiert hat. Das ist keine Inszenierung." Trotzdem hält Seehofer an seiner Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge fest. Sie werde "ein zentraler Punkt im Wahlprogramm der CSU" sein.
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