Horst Seehofer als beleidigte Majestät

Die AZ-Landtagskorrenspondetin Angela Böhm schreibt in der AZ-Meinung über den Streit zwischen Horst Seehofer und Erwin Huber.
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Angela Böhm, Landtagskorrespondentin.
Gregor Feindt Angela Böhm, Landtagskorrespondentin.

München - Er will nicht nachdenken, sondern seine Kritiker fertig machen. Schließlich ist es Majestätsbeleidigung, wenn jemand an Horst dem Großen etwas auszusetzen hat. Emotional nicht mehr in der Hand hat sich dann der Bayern-Regent. Wurden wir doch gerade von Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt aufgeklärt, Seehofer habe „manchmal zu viel Testosteron“. Das Sexualhormon kann beim männlichen Geschlecht zum aggressiven Kampfverhalten führen.

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Das hat Seehofer nun vorgeführt, mit seinem Verteidigungsschlag gegen seinen Intimfeind Erwin Huber. Der ist auch mit allen Wassern gewaschen und hat Seehofers Niederlage genutzt, um mit ihm abzurechnen. Unrecht hat Huber mit seiner Kritik nicht. Ob sie zur Unzeit kommt, darüber aber lässt sich trefflich streiten.

Dafür entlarvt sich Seehofer nun selbst, wenn er Huber das Schlimmste vorwirft, das es in der Politik gibt: Parteischädigendes Verhalten. Wer ihn also kritisiert, schadet der CSU. Natürlich! Seehofer ist ja überzeugt: Die Partei bin ich!

Er hätte besser auf FJS’ Rat gehört: „Nicht einmal ignorieren."

Auf ein Parteiausschlussverfahren, das die logische Folge wäre, wird er sicher nicht drängen. Erstens würde es scheitern. Zweitens würde er dann mit Huber, der nichts mehr zu verlieren hat, auch noch einen Märtyrer schaffen. Besser hätte Seehofer da an einen berühmten Satz von Franz Josef Strauß gedacht. Dem ging solche Kritik sonst wo vorbei. Der gute Rat, den der CSU-Übervater sich für diese Fälle von Karl Valentin geliehen hatte, lautete ganz einfach: „Nicht einmal ignorieren.“

 

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