Hohlmeier muss mit Kampfkandidatur rechnen
CSU-Europarlamentarier Ferber will sich gegen die Strauß-Tochter durchsetzen. Er kündigte an, sich deshalb notfalls von den Delegierten wählen lassen zu wollen. Kritik gab es an Parteichef Seehofer.
Im CSU-internen Streit über die Spitzenkandidatur bei der Europawahl will es Europagruppenchef Markus Ferber notfalls auf eine Kampfkandidatur gegen Strauß-Tochter Monika Hohlmeier ankommen lassen. «Ich scheue mich nicht, mich vor die Delegierten zu stellen und mich wählen zu lassen», sagte Ferber am Montag dem Bayerischen Rundfunk (BR) mit Blick auf die entscheidende Landesdelegiertenversammlung Mitte Januar.
Ferber bekräftigte unmittelbar vor dem Treffen seinen eigenen Anspruch auf die Spitzenkandidatur. «Ich denke, dass die Abgeordneten im europäischen Parlament unter meiner Führung dazu beigetragen haben, dass die CSU, dass Bayern in Europa stark vertreten ist, und dass das die Kernbotschaft des Wahlkampfes sein muss.»
Seehofer schaltet sich ein
Am Montagabend wollte sich CSU-Chef Horst Seehofer mit den CSU-Bezirksvorsitzenden treffen, um über die Aufstellung der Liste für die Europawahl am 7. Juni 2009 zu beraten.
Hohlmeier war vom oberfränkischen CSU-Bezirksvorstand völlig überraschend zur Europa-Kandidatin nominiert worden. Dies löste parteiintern Kritik auch an Seehofer aus, der als Strippenzieher der Nominierung gesehen wurde. Die Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß war einst Kultusministerin, trat aber wegen einer Affäre um gefälschte innerparteiliche Wahlen zurück. (dpa)