Hoffnung für Angestellte: VW prüft Jobgarantie-Verlängerung

Volkswagen will ab Anfang nächsten Jahres mit Betriebsrat und IG Metall über eine Beschäftigungssicherung über das Jahr 2011 hinaus verhandeln. Das kündigte Personalvorstand Horst Neumann in einem Interview in Wolfsburg an.
«Wir haben keine Zeit zu verlieren. Angesichts der Branchenkrise stehen wir vor großen Herausforderungen, haben andererseits aber auch große Chancen.» Als Gegenleistung für eine Jobgarantie hat Volkswagen das Ziel, neben den Fabriken auch den sogenannten indirekten Bereich, also Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung, effizienter aufzustellen.
«Wir wollen bei der Produktivität auch im indirekten Bereich im weltweiten Vergleich aufs Treppchen», sagte Neumann. «Da können wir noch flexibler, schneller und wirtschaftlicher werden. Hier ist ein großes Potenzial, denn Entwicklung, Vertrieb und die anderen indirekten Bereiche machen die Hälfte der Belegschaft aus. Wir wollen die Produktivität in den nächsten Jahren jährlich um zehn Prozent steigern. Bislang liegen wir eher bei fünf Prozent.»
Umstrukturierungen bedeuteten aber nicht, dass VW in der Verwaltung Stellen abbaue. «Es geht darum, die Arbeit besser zu organisieren, Abläufe zu vereinfachen und zu vereinheitlichen», sagte Neumann. «Damit können Mitarbeiter für neue Aufgaben freigespielt werden. Wir haben viele solcher neuen Aufgaben. Technologien wie Leichtbau und Elektrotraktion erfordern weitere Kapazitäten in Forschung und Entwicklung. In den USA, Russland, China und Indien bauen wir Werke, durch die auch in Deutschland zusätzliche Aufgaben entstehen.»
Beschäftigung über 2011 hinaus sichern
Neumann sagte zudem, auch der Vorstand habe das Ziel, die Beschäftigung zu sichern, auch über 2011 hinaus. «Das ist Teil unserer konzernweiten "Strategie 2018".» Teil der «Strategie 2018» ist auch, dass VW bis dahin der weltgrößte Autobauer sein will. Bislang ist dies Toyota.
Bei VW gilt bislang eine Beschäftigungssicherung bis 2011. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte in einem dpa-Gespräch eine Verlängerung dieser Jobgarantie für die rund 90 000 Mitarbeiter in den westdeutschen Werken gefordert. (dpa)