Höcke bereut: Versöhnungsbrief an die Partei

Er ist einer der umstrittensten AfD-Politiker: Thüringens Parteichef Höcke. Wochen nach seiner bundesweit kritisierten Dresdner Rede zeigt er sich reumütig - und hofft, in der Partei bleiben zu können.
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Gibt sich geläutert: Björn Höcke
dpa Gibt sich geläutert: Björn Höcke

Berlin - Der Reuebrief des Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke hat nicht alle Mitglieder des Parteivorstands überzeugt. Das am Freitag veröffentlichte Schreiben an den Bundesvorstand sei vor allem eine "theatralische Geste", sagte AfD-Vorstandsmitglied Dirk Driesang am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine "echte Abkehr" sei nicht zu erkennen, auch weil Höcke wiederhole, er habe mit seiner Dresdner Rede nicht gegen die Parteisatzung verstoßen.

Driesang sagte, er gehe deshalb auch davon aus, dass der AfD-Vorstand den Parteiausschluss von Höcke weiter betreiben werde. An einem entsprechenden Schreiben an das zuständige Thüringer Landesschiedsgericht werde aktuell noch gearbeitet.

"Meine Dresdner Rede war ein Fehler"

In Höckes Brief an die Parteispitze heißt es: "Meine Dresdner Rede war ein Fehler." Er habe daraus Lehren gezogen. Das Schreiben lag auch dpa vor. Das Parteiausschlussverfahren sei eine "schwere Hypothek für die Wahlkämpfe" in einem für die AfD wichtigen Jahr. Zudem beschwor Höcke den inneren Frieden und die Einigkeit der AfD.

Das Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel sprach von einem positiven Signal. Sie sagte: "Anerkennenswert ist, dass er die Größe besessen hat, den Fehler zu erkennen und sich zu entschuldigen." Nun gelte es, die Streitigkeiten zu beenden und die Einheit der Partei im Wahlkampf zu wahren. Weidel ist Spitzenkandidatin der baden-württembergischen AfD für die Bundestagswahl. Sie hatte Höckes rechtsnationalen Kurs stark kritisiert.

Wie schon auf einem Landesparteitag im Februar machte Höcke deutlich, dass er seine Zukunft in der Thüringer Landes- und nicht in der Bundespolitik sehe. Es gebe keinen Machtkampf in der AfD, "weil niemand die Vorsitzenden und den Vorstand in Frage stellt oder gar irgendwelche Ansprüche erhebt", schrieb Höcke.

In der vergangenen Woche hatte der 44-Jährige jedoch mit Äußerungen im "Wall Street Journal" zu Adolf Hitler erneut für heftige Diskussionen gesorgt.

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