Hillary Clinton: Noch liegt sie vorn

Als Siegerin wollte sich Hillary Clinton nicht präsentieren. Sie weiß: Barack Obama, ihr innerparteilicher Konkurrent im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, ist ihr auch nach dem „Super Duper Tuesday“ dicht auf den Fersen.
von  Abendzeitung
Hillary Clinton
Hillary Clinton © dpa

Als Siegerin wollte sich Hillary Clinton nicht präsentieren. Sie weiß: Barack Obama, ihr innerparteilicher Konkurrent im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, ist ihr auch nach dem „Super Duper Tuesday“ dicht auf den Fersen.

Welches Ergebnis erzielte Hillary?

Sie kam am Dienstag auf die meisten Stimmen. Die New Yorker Senatorin sicherte sich bisher mindestens 783 Delegierte für den wichtigen Nominierungsparteitag der Demokraten im Spätsommer. Clinton punktete vor allem in bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien oder New York. Vor allem Latino-Wähler finden Hillary gut. Der Abstand zu Obama ist aber leicht geschmolzen: Er beträgt gut 80 Stimmen.

Welche Strategie hat Hillary jetzt?

Beobachter glauben, dass Hillary Obama noch schärfer attackieren wird. „Jetzt beginnt der Krieg“, sagte CNN-Kommentator Bill Bennett. Sie will Obama als unerfahren darstellen.

Wofür steht sie inhaltlich?

Die ehemalige First Lady will als taffe Managerin gesehen werden. Sie plant eine Gesundheitsreform: Jeder Amerikaner soll eine Krankenversicherung haben.

Welche Chancen hat sie, wenn sie gegen McCain antreten würde?

Keine schlechten, sagt Britta Waldschmidt-Nelson vom Amerika-Institut der LMU München. Die Gründe: Clinton kennt sich aus im Weißen Haus, ist vor allem im Bereich Wirtschaft und im Gesundheitswesen sehr erfahren. Allerdings: „Hillary Clinton hat den Nachteil, dass sie im Gegensatz zu Obama sehr polarisierend wirkt. Bei vielen Republikanern ist sie regelrecht verhasst.“

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich Hillary unter Obama als Nummer zwei einordnet?

„Das halte ich nicht für wahrscheinlich“, sagt Waldschmidt-Nelson. „Bei dem Renommée, das sich Clinton aufgebaut hat, wäre sie vermutlich nicht dazu bereit, Vizepräsidentin unter Obama zu sein.“ Auch haben Hillary und ihr Gatte Bill im Wahlkampf so auf Obama eingedroschen, dass das Verhältnis kaum zu kitten ist.

Steht Clinton schon als Siegerin fest?

Nein, der „Super Duper Tuesday“ ist für sie nicht mehr als ein Arbeitssieg. Rund 2000 Delegierte braucht Hillary, dann ist sie die Kandidatin der Demokraten. Noch ist sie davon weit entfernt. Sie hofft vor allem auf den März: Dann wird in Texas gewählt, wo es viele Latino-Wähler gibt.

vth

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