Hilfsgüter und nette Worte: Westerwelle besucht Chile

BUENOS AIRES/SANTIAGO - Als erster europäischer Spitzenpolitiker traf Außenminister Guido Westerwelle am Sonntag im Erdbebengebiet in Chile ein. Im Gepäck hatte er Hilfsgüter und ein paar nette Wort: „Wir wollen zeigen, dass wir unsere Freunde in der Stunde der Not nicht vergessen“
Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat Chile Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen des verheerenden Erdbebens zugesagt. Eine Woche nach der Katastrophe traf Westerwelle am Sonntagabend als erster europäischer Spitzenpolitiker in Santiago ein, wo er mit seinem chilenischen Kollegen Mariano Fernandez und dem designierten Staatspräsidenten Sebastián Piñera zusammentraf.
Der dreistündige Besuch in Santiago war nach der Erdbebenkatastrophe kurzfristig in das Programm eingeschoben worden. Westerwelle reiste anschließend weiter nach Buenos Aires, wo er am Montagmorgen eintraf. Dort stand eine Unterredung mit der argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner auf dem Programm. Am Dienstag besucht er Uruguay, wo er den ehemaligen Guerillakämpfer José Mujica treffen wollte, der gerade erst als neuer Präsident vereidigt wurde.
Danach fliegt Westerwelle weiter nach Brasilien, wo bis Freitag eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Gesprächen geplant ist. Dabei will sich Westerwelle auch mit Vertretern der Organisationskomitees treffen, die die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien vorbereiten. Die Südamerika-Tour ist mit sechs Tagen die bislang längste Auslandsreise des Außenministers.
„Wir wollen zeigen, dass wir unsere Freunde in der Stunde der Not nicht vergessen“, sagte Westerwelle in Chile. „Ich hoffe, dass wir einen kleinen Beitrag leisten können, die Not zu lindern.“ Fernandez wertete den Besuch als weiteren Beweis der großen internationalen Solidarität, die sein Land seit der Katastrophe erfahren habe.
Im Gepäck hatte Westerwelle Hilfsgüter wie einen Stromgenerator, Zelte, Wasserbehälter und ein Dialysegerät, die er noch auf dem Flughafen übergab. An Bord der deutschen Regierungsmaschine war auch ein vierköpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW), das nach Concepción im Süden das Landes weiterfliegen und dort unter anderem die Statik von Gebäuden prüfen sollte.
apn