Helmut Königshaus: Mehr Ausländer zum Bund
Berlin - "Man muss Attraktivitätsfaktoren schaffen. Das derzeitige Budget erlaubt nicht das, was wir langfristig brauchen", sagte er in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Zu den erforderlichen Maßnahmen zählt der Wehrbeauftragte auch eine bessere Kinderbetreuung und mehr Wohnraum für Pendler an den Standorten.
Königshaus fordert vor allem für die unteren und mittleren Dienstgrade eine bessere Bezahlung. "Mannschaftsdienstgrade werden nur länger bei der Bundeswehr bleiben, wenn sie auch entsprechend bezahlt werden", sagte er. "Die bisherige Praxis, dass wir alle paar Jahre in großem Umfang Kompetenz und Erfahrung verschenken, um dann wieder neues Personal einzustellen und auszubilden, lässt sich so nicht weiterführen - schon allein aufgrund der demografischen Entwicklung."
Die demografische Entwicklung ist auch der Grund für die Forderung Königshaus', die Bundeswehr für Ausländer zu öffnen. "Auch ein Bürger mit Migrationshintergrund sollte die Chance haben, zur Bundeswehr zu kommen", sagte er. Als Anreiz sollte den Migranten eine vereinfachte Einbürgerung angeboten werden. "Voraussetzung muss natürlich sein, dass sich ausländische Kandidaten klar zu unserem Land und dem Grundgesetz bekennen und die deutsche Sprache beherrschen."
Ohne die Öffnung der Bundeswehr für Migranten könne der Personalbedarf langfristig nicht gedeckt werden, sagte Königshaus. Loyalitätsprobleme bei Soldaten ohne deutschen Pass sieht er nicht. "Warum sollte in Bezug auf Integration bei der Bundeswehr etwas anderes gelten, als bei der Fußballnationalmannschaft?"