Helfer fordern mehr Schutz für minderjährige Flüchtlinge

Viele junge Flüchtlinge werden auf ihrem Weg nach Europa Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Die Vereinten Nationen und die Internationale Organisation für Migration schlagen nun Alarm.
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Frauen und Kinder sitzen im Irak an einem Sammelpunkt für vertriebene Menschen.
dpa Frauen und Kinder sitzen im Irak an einem Sammelpunkt für vertriebene Menschen.

Brüssel - Missbrauch und Ausbeutung minderjähriger Flüchtlinge auf dem Weg von Afrika nach Europa haben das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und die Internationale Organisation für Migration (IOM) angeprangert.

Drei Viertel der unbegleitet über das Mittelmeer flüchtenden Kinder und Jugendlichen seien schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, heißt es in einem Bericht der Hilfsorganisationen, der in Brüssel vorgestellt wird. Dazu wurden 22.000 Flüchtlinge befragt, die Hälfte davon Minderjährige. Insbesondere in Libyen würden junge Flüchtlinge Opfer von Milizen und kriminellen Banden.

Missbrauch, Menschenhandel, Gewalt und Diskriminierung

"Die erschütternde Realität ist, dass es inzwischen übliche Praxis ist, dass Kinder auf der Mittelmeerroute Missbrauch, Menschenhandel, Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt sind", sagte Unicef-Regionaldirektor Afshan Khan. Afrikanische Kinder sind nach dem Bericht stärker betroffen als solche aus anderen Krisenregionen, wofür Rassismus wohl die Ursache sei. Die EU-Regierungschefs rief er zur Schaffung legaler Fluchtrouten mit Schutzkorridoren sowie einer Alternative zum Wegsperren von Flüchtlingskindern in Lagern auf.

Auch IOM-Europadirektor Eugenio Ambrosi forderte Maßnahmen zum Schutz der Schwächsten unter den Migranten, unabhängig von ihrem Flüchtlingsstatus. Ohne die Einrichtung regulärer Migrationsmöglichkeiten blieben auch andere Maßnahmen relativ erfolglos. Beide Hilfsorganisationen riefen zu grenzüberschreitenden Anstrengungen gegen Menschenhandel und Ausbeutung sowie Diskriminierung von Flüchtlingen auf.

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