Heftiges Feuergefecht an Israels Grenze zum Libanon

Bei Kämpfen an der Grenze zwischen Israel und Libanon sterben drei Menschen, mindestens sieben werden verletzt. Israels Politiker beschwören die Stärke ihrer Armee. Droht nun ein neuer Krieg?
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Die im Libanon agierende Schiitenmiliz Hisbollah hat sich zu einem Angriff auf ein israelisches Militärfahrzeug auf den Golan-Höhen bekannt.
dpa Die im Libanon agierende Schiitenmiliz Hisbollah hat sich zu einem Angriff auf ein israelisches Militärfahrzeug auf den Golan-Höhen bekannt.

Jerusalem/Beirut - Bei den schwersten Gefechten an Israels Grenze zum Libanon seit fast einem Jahrzehnt sind am Mittwoch drei Menschen getötet worden. Ein spanischer Blauhelm-Soldat starb bei israelischen Angriffen auf den Südlibanon. Israels Armee reagierte mit dem Beschuss auf den Tod zweier Soldaten. Ihr Fahrzeug wurde von einer Panzerabwehrrakete der Hisbollah-Miliz getroffen. Sieben Soldaten erlitten Verletzungen. Mitglieder der israelischen Regierung und Opposition forderten einen harten Gegenschlag.

Als Reaktion auf den Beschuss des Fahrzeugs feuerte Israel Dutzende Geschosse auf den Süden Libanons. Militante Libanesen hätten auch israelische Militärstützpunkte nahe Har Dov und Hermon auf den Golanhöhen mit Mörserfeuer belegt, sagte Israels Militärsprecher Peter Lerner. Israel reagierte wiederum mit Luftangriffen auf den Südlibanon.

Lesen Sie hier: Israels Antwort: Militär beschießt syrische Stellungen

Bei den Angriffen wurde ein UN-Blauhelmsoldat getötet, bestätigte UN-Sprecherin Andrea Tennet der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Wie das Madrider Außenministerium am Mittwoch mitteilte, handelt es sich bei dem Toten um einen Gefreiten der spanischen Armee. Die Sonderkoordinatorin der Vereinten Nationen, Sigrid Kaag, äußerte sich besorgt über die Lage im Grenzgebiet. Sie forderte alle Parteien zur Zurückhaltung auf.

Der israelische Rundfunk sprach von den schlimmsten Gefechten seit dem Zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006. Anwohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Das Skigebiet um den Berg Hermon im israelisch besetzten Teil der syrischen Golanhöhen wurde evakuiert, die Flughäfen Haifa und Rosch Pina geschlossen.

Die libanesische Hisbollah-Miliz teilte mit, es handele sich um Vergeltung für einen Luftangriff auf den syrischen Golanhöhen am 18. Januar. Bei dem Angriff, der Israel zugeschrieben wird, waren ein iranischer General und mindestens sechs Hisbollah-Kämpfer getötet worden.

Lesen Sie hier: Raketen aus Syrien schlagen auf Golan ein

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte am Mittwoch "jeden, der uns an der Nordgrenze herausfordern will". Die israelische Armee sei darauf vorbereitet, "an allen Fronten mit aller Macht vorzugehen", sagte Netanjahu bei einem Besuch in der Grenzstadt Sderot am Rande des Gazastreifens.

Israels Außenminister Avigdor Lieberman forderte bei einem Besuch in Peking, Israel müsse "auf Raketenangriffe auf unser Gebiet auf sehr harte und nicht proportionale Weise reagieren, so wie es China oder die USA in einer ähnlichen Situation tun würden".

In Israels Nordregion gibt es seit Tagen Spannungen. Am Dienstag waren zwei Raketen aus Syrien auf den von Israel besetzten Golanhöhen eingeschlagen. Die israelische Armee reagierte darauf mit Beschuss syrischer Militärziele.

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