Hassprediger Abu Hamza schweigt vor Haftrichter
Nach seiner Überstellung aus Großbritannien ist der wegen Terrorismus in den USA angeklagte Hassprediger Abu Hamza am Samstag in New York einem Haftrichter vorgeführt worden.
Washington - Nach Angaben von US-Medien schwieg der einäugige gebürtige Ägypter mit britischem Pass vor dem Haftrichter.
Die offizielle Anklageerhebung ist nach Angaben des Senders CNN für Dienstag vorgesehen. Vier Islamisten, die gemeinsam mit dem 54-Jährigen von den britischen Behörden an die USA ausgeliefert worden waren, plädierten auf "nicht schuldig".
Khaled al-Fawwaz and Adel Abdul Bary erschienen vor einem Gericht in New York. Die beiden anderen, Babar Ahmad and Talha Ahsan, traten in Gefängniskleidung vor einen Richter in New Haven (Connecticut). Alle Männer sind wegen schwerwiegender terroristischer Vergehen angeklagt. Ihnen droht zum Teil lebenslange Haft. New Yorks stellvertretende FBI-Chefin Mary Galligan nannte die Auslieferung der Islamisten laut CNN einen "bedeutenden Meilenstein" in den Bemühungen, Top-Terroristen in den USA vor Gericht zu bringen.
Abu Hamza werden unter anderem die Beteiligung an einer Geiselnahme 1998 im Jemen mit tödlichen Folgen sowie die Errichtung eines Terrorcamps in den USA vorgeworfen. Der grauhaarige Bärtige mit markanten Gesichtszügen und einem Metallhaken statt der rechten Hand war bereits in Großbritannien zu sieben Jahren Gefängnis wegen Volksverhetzung verurteilt worden.
Der gebürtige Ägypter hatte im Norden Londons ein islamistisches Zentrum aufgebaut. Die USA versuchten seit 2004, seine Auslieferung durchzusetzen. Abu Hamza wehrte sich bis zuletzt erbittert dagegen.