Hans Apel ist tot
Der ehemalige deutsche Finanz- und Verteidigungsminister Hans Apel ist tot. Der SPD-Politiker ist nach zweijähriger Krankheit gestorben. Eine Biografie.
Hamburg - Der SPD-Politiker Hans Apel ist tot. Der frühere Bundesfinanzminister starb nach rund zweijähriger Krankheit am Dienstagmorgen in einer Hamburger Klinik im Kreis seiner Familie, wie seine Ehefrau Ingrid am Mittwoch „Spiegel Online“ sagte. Es sei ein friedlicher Moment gewesen, er sei einfach eingeschlafen. Apel wurde 79 Jahre alt.
Ein Sprecher der hanseatischen Sozialdemokraten bestätigte den Bericht auf dapd-Anfrage. Nach Angaben des Parteisprechers wollte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), der zugleich Landesvorsitzender der SPD in Hamburg ist, noch am Mittwochabend ein Statement zum Tod von Apel abgeben.
Von 1972 bis 1974 war Apel Parlamentarischer Staatssekretär im Auswärtigen Amt.
Unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) war er dann zunächst von 1974 bis 1978 Bundesfinanzminister und schließlich von 1978 bis 1982 Bundesverteidigungsminister.
1990 zog sich Apel aus der aktiven Politik zurück.
Einer der profiliertesten SPD-Köpfe
Am 25. Februar 1932 im Hamburger Stadtteil Barmbek als Sohn eines Prokuristen geboren, absolvierte Apel zunächst eine kaufmännische Lehre im Im- und Export und arbeitete dann bei einem Mineralölkonzern. Von 1954 bis 1960 studierte er Wirtschaftswissenschaften in Hamburg und promovierte.
Bereits 1955 war er in die SPD eingetreten. Der Wirtschaftsfachmann zählte zu den profiliertesten Köpfen des konservativen SPD-Flügels.
Auch als Buchautor machte er sich einen Namen. So zog Apel etwa mit seinem Tagebuch „Der Abstieg“ (1990) eine freimütige Bilanz seiner politischen Arbeit in Bonn.
Der bekennende Protestant liebte Musik, Gartenarbeit, das Segeln und den Hamburger Fußballclub FC St. Pauli.
Apel hinterlässt neben seiner Frau Ingrid zwei Töchter.