Haderthauer-Affäre: Ermittlungen kurz vor dem Abschluss

Ende September, Anfang Oktober könnte es soweit sein. Abhängig ist der Zeitplan von Ermittlern in den USA und Großbritannien
Helmut Reister |
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Christine Haderthauer und ihr Mann Hubert.
Christine Haderthauer und ihr Mann Hubert.

München Die Staatsanwaltschaft München geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass die Ermittlungen gegen Ex-Ministerin Christine Haderthauer und ihren Mann Hubert Ende September, Anfang Oktober abgeschlossen werden können. Das prominente Ehepaar, das von Psychiatrie-Patienten teure Modellautos bauen ließ, steht unter Betrugsverdacht und soll Steuern hinterzogen haben.

Abhängig ist der Zeitplan der Staatsanwaltschaft München vom Ermittlungstempo ihrer ausländischen Kollegen in Großbritannien und den USA, die im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens tätig geworden sind. Ein großer Teil der Modellautos, die auf dem Sammlermarkt hohe fünfstellige, im Einzelfall auch sechsstellige Summen erzielten, wurden von der Haderthauer-Firma „Sapor Modelltechnik“ in den beiden Ländern verkauft.

Auch bei den Auslandsermittlungen geht die Staatsanwaltschaft dem Verdacht nach, dass die Erlöse aus dem Verkauf der Autos nicht ordnungsgemäß verbucht und versteuert wurden. Einem früheren Behördenbericht zufolge sollen Gelder auch über das Konto der Mutter von Christine Haderthauer umgeleitet worden sein.

Mit den Inlandsermittlungen ist hinsichtlich des Betrugsverdachts die Kriminalpolizeiinspektion Erding betraut, die für den Bereich Oberbayern-Nord schwerpunktmäßig spezielle Wirtschaftsdelikte bearbeitet und dem Polizeipräsidium Ingolstadt zugeordnet ist. Die steuerlichen Aspekte untersucht die Steuerfahndung in Augsburg.

Beide Stellen bereiten bereits ihre Abschlussberichte vor, nachdem die Auswertung von Geschäftsunterlagen und Konten abgeschlossen ist.

Abgesehen von den noch ausstehenden Abschlussberichten der Behörden in England und den USA, die einen maßgeblichen Einfluss auf das Verfahren haben dürften, müssen auch noch einzelne Zeugen im Umfeld der Automodell-Geschäfte vernommen werden.

Ob Christine Haderthauer als Beschuldigte Angaben gegenüber den Ermittlungsbehörden gemacht hat, wollte Sven Heidenreich, Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, nicht sagen. Er bestätigte aber, dass in Zusammenhang mit den Betrugsvorwürfen neben Christine und Hubert Haderthauer auch noch gegen eine dritte Person Ermittlungen laufen. Dem Vernehmen nach soll es sich dabei um einen Anwalt handeln.

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