Guttenberg sagt sorry - und bleibt

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg tritt wegen der Affäre um seinen Doktortitel nicht zurück. Allerdings wird er seinen Titel "vorübergehend" nicht führen.
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Guttenberg Doktortitel
dpa/AP 4 Guttenberg Doktortitel
Karl-Theodor zu Guttenberg: Am Freitag bei der Abgabe seiner Erklärung.
dpa/AP 4 Karl-Theodor zu Guttenberg: Am Freitag bei der Abgabe seiner Erklärung.
Guttenberg Doktortitel
dpa/AP 4 Guttenberg Doktortitel
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dpa/AP 4 Guttenberg Doktortitel

 

Berlin - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat sich nach den Plagiatsvorwürfen bei seiner Doktorarbeit entschuldigt, tritt aber nicht zurück. Dies gab Guttenberg am Freitag in Berlin bekannt. „Ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf die Führung des Titels verzichten.“

 

Seine Doktorarbeit enthalte "fraglos Fehler", sagte der CSU-Politiker am Freitag in Berlin. Das tue ihm "aufrichtig leid". Darüber sei er selbst am unglücklichsten. Zu keinem Zeitpunkt habe er jedoch "bewusst getäuscht". Er fügte an: "Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat." Er habe die Arbeit in einem Zeitraum von sieben Jahren neben seiner Tätigkeit als Politiker und seinen Verpflichtungen als junger Familienvater angefertigt.

Er soll in seiner Dissertation zahlreiche fremde Textstellen verwendet haben, ohne sie korrekt anzugeben. Guttenberg war am Donnerstagabend im Kanzleramt, um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen zu sprechen. Plagiatsjäger listen im Internet mehr als 80 Textstellen auf, die Guttenberg abgekupfert haben soll, ohne korrekt darauf hinzuweisen.


 

 

Lesen Sie hier Guttenbergs Erklärung zu den Plagiatsvorwürfen im Wortlaut:
 

„Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung und sie gab es auch nicht. Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat, und den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. Sie ist über etwa sieben Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevoller Kleinstarbeit entstanden und sie enthält fraglos Fehler. Und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten.

Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht. Sollte sich jemand hierdurch oder durch inkorrektes Setzen und Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1300 Fußnoten und 475 Seiten verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig leid. Die eingehende Prüfung und Gewichtung dieser Fehler obliegt jetzt der Universität Bayreuth. Ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches, ich betonte ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte.

Und ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf das Führen des Titels verzichten, allerdings nur bis dahin, anschließend würde ich ihn wieder führen. Ich werde mir keine anderen Maßstäbe anlegen, als ich bei anderen angesetzt hätte. Jede weitere Kommunikation über das Thema werde ich von nun an ausschließlich mit der Universität Bayreuth führen.

Die Menschen in diesem Land erwarten, dass ich mich um das fordernde Amt des Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere und das kann ich auch. Wir stehen vor einer historischen Bundeswehrreform. Und ich trage die Verantwortung für die Soldaten im Einsatz, wie ein Ereignis an dem heutigen Tag einmal mehr auf bittere Weise zeigt.“

 

 

 

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