Guttenberg bleibt knapp beliebtester Politiker
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bleibt trotz der Affäre um seine Doktorarbeit der beliebteste Politiker in Deutschland
Berlin (dpa) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bleibt trotz der Affäre um seine Doktorarbeit der beliebteste Politiker in Deutschland - allerdings büßte er stark an Zuspruch ein.
Nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer führt er die Liste der Top 10 nur noch mit einem hauchdünnen Vorsprung vor Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an.
Die SPD ist der Erhebung zufolge nach ihrem Wahlsieg bei der Hamburger Bürgerschaftswahl bundesweit im Aufwind. Wäre am Sonntag Bundestagswahl käme sie auf 29 Prozent (plus 2). Dagegen verlieren die Grünen, die in Hamburg die Koalition mit der CDU aufgelöst hatten und bei der Wahl unter ihren Erwartungen blieben, an Zustimmung (15 Prozent/minus 2). Die CDU/CSU kommt unverändert auf 36 Prozent, die FDP läge weiter bei 5 Prozent und die Linke unverändert bei 9 Prozent.
75 Prozent der Bürger finden nicht, dass Guttenberg als Verteidigungsminister zurücktreten muss, weil er für seine Dissertation Texte anderer Autoren benutzte, ohne dies zu kennzeichnen. 60 Prozent sehen ihn immer noch für höchste politische Ämter geeignet. 42 Prozent der Bürger halten ihn aber für politisch dauerhaft beschädigt, 55 Prozent sehen das anders.
Bei der Einschätzung der zehn wichtigsten Politiker nach Sympathie und Leistung fiel Guttenberg auf einen Durchschnittswert von 1,4 (zuvor 2,0). Merkel liegt mit einem nur im Hundertstelbereich schlechteren Wert auf Platz zwei (zuvor 1,1). Auf Platz drei rangiert SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit unveränderten 1,1.
Danach folgen gleichauf Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und dann ebenfalls gleichauf die Vorsitzenden von SPD und CSU, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer. Sie alle haben ihre Werte verbessert. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast folgt mit unveränderten 0,1.
Schlusslichter sind Linksfraktionschef Gregor Gysi mit minus 0,8 und Außenminister Guido Westerwelle mit minus 1,0. Der FDP-Chef hat sein Ergebnis aber stark verbessert (zuvor: minus 1,6) und kommt damit auf seinen besten Wert seit fast einem Jahr.