Lauterbach: Kein Spielraum für mehr Honorar für Apotheken

Mit einem Streik am Mittwoch wollen die Apotheken ihren Forderungen unter anderem nach deutlich höheren Honoraren Nachdruck verleihen. Aus der Politik kommt Kritik - aber auch Verständnis.
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Bei einem bundesweiten Protesttag werden am Mittwoch voraussichtlich viele Apotheken geschlossen bleiben.
Bei einem bundesweiten Protesttag werden am Mittwoch voraussichtlich viele Apotheken geschlossen bleiben. © Hauke-Christian Dittrich/dpa
Berlin

Vor dem Protesttag der Apotheken an diesem Mittwoch hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach deren Forderung nach höheren Honoraren eine Absage erteilt. Er habe natürlich Verständnis dafür, dass die Apotheken auf ihre Honorarwünsche und auf andere Probleme hinwiesen, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin. Er sehe für Honorarerhöhungen aber keinen Spielraum, fügte er mit Verweis auf die Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hinzu.

Diese erwarte ein Defizit und es stehe eine Erhöhung der Beitragssätze bevor. "Ich verstehe, dass die Apotheken gerne eine Honorarerhöhung hätten, aber in Ermangelung von Steuermitteln und bei steigenden Beitragssätzen haben wir im Moment leider die Spielräume nicht dafür (...)."

Auch von den Grünen kommt Kritik: "Wir brauchen Apotheken als Vertrauensorte, als Ansprechpartner für gesundheitliche Fragen vor Ort. Ich verstehe die Sorgen vieler Apotheker, aber Streik ist wirklich die falsche Medizin", sagte Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen im Deutschlandfunk.

Wunsch verständlich - aber nicht erfüllbar

Dahmen machte den Apothekern wenig Hoffnung auf Erfüllung ihrer Forderung nach mehr Geld. Den Wunsch könne er nachvollziehen, aber vermutlich sei er nicht erfüllbar - wegen des Sparzwangs. "Ich sehe, dass durch Inflation, durch steigende Personalkosten die Apotheken trotzdem unter Stress sind. Aber auch da hat die Politik ja mit entsprechenden Gas- und Strompreisbremsen für kleine und mittelständische Unternehmen reagiert und versucht, Kompensationsmaßnahmen drumherum zu bauen", sagte Dahmen.

Man stehe am Anfang eines parlamentarischen Verfahrens für ein wichtiges Gesetz, welches die Situation der Apothekerinnen und Apotheker und die Verfügbarkeit zurzeit nicht lieferbarer Medikamente deutlich verbessern solle. Man müsse darüber reden, wie die Arbeitssituation durch Bürokratieabbau und Digitalisierung verbessert werden könne, sagte Dahmen.

Die Apothekerverbände haben einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt und verlangen unter anderem eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen Apotheker am Mittwoch schließen und die Versorgung über Notdienstapotheken aufrechterhalten.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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