Grüne mahnen CDU und CSU für Sondierungen zu Einigkeit

Die möglichen Koalitionspartner stehen im Wartestand. Vor Sondierungsgesprächen will jedoch zunächst die CSU mit der CDU klären, ob die Unionsparteien noch mit einer Stimme sprechen. Für die später möglichen Gespräche werden aber bereits Pflöcke eingeschlagen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Berlin - Vor dem Beginn möglicher Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition hat Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter die Unionsparteien aufgerufen, interne Differenzen auszuräumen.

"CSU. "Die Unionsparteien sind im Moment sehr mit sich selbst beschäftigt, das müssen sie erst einmal untereinander klären."

Die Union war zwar bei der Bundestagswahl stärkste Kraft geworden, hatte aber nur 32,9 Prozent erreicht - ihr schwächstes Ergebnis seit 1949. Die CSU verlor noch stärker als ihre Schwesterpartei.

Seehofer steht massiv unter Druck

CSU-Chef Horst Seehofer umstrittene CSU-Positionen wie die Obergrenze für Flüchtlinge durchzusetzen.

Bis zum CSU-Parteitag im November, zu dem auch Kanzlerin Grünen geben.

Grünen-Chef Cem Özdemir rief die potenziellen Koalitionspartner auf, sich mit roten Linien zurückzuhalten. "Niemand sollte Maximalforderungen aufstellen, die schon im vornherein als Ausschlusskriterien verstanden werden können", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Co-Parteichefin Simone Peter hatte zuvor bekräftigt, dass es mit den Grünen die von der CSU geforderte Obergrenze nicht geben könne. "Eine Obergrenze kann es nicht geben", sagte nun auch Özdemir und verwies auf eine entsprechende Aussage Merkels. Die Kanzlerin hatte im Wahlkampf erklärt: "Meine Haltung zu der Obergrenze ist ja bekannt, dass ich sie nicht will. Ich möchte sie nicht. Garantiert."

FDP ebenfalls gegen eine Obergrenze

Ähnlich wie Özdemir betonte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer: "Auch wenn es keine Garantie aufs Gelingen gibt, schon jetzt die Schotten dicht zu machen, wäre der falsche Weg", sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die FDP wendet sich ebenfalls gegen eine Obergrenze. "Aber über eine Grenze der Integrationskraft unseres Landes müssen wir reden", fügte Beer an. Ihre Partei plädiert für eine konsequente Abschiebung all jener, die kein Bleiberecht haben.

Der CSU-Politiker Manfred Weber rief die Grünen in der Frage der sogenannten sicheren Herkunftsstaaten zu Bewegung auf. "Die Grünen können sich nicht weiter verweigern, zusätzliche Staaten zu sicheren Herkunftsländern zu erklären - dies gilt vor allem für die Staaten Nordafrikas", sagte Weber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen könne es nur unter der Bedingung einer konsequenteren Abschiebepolitik geben.

Lesen Sie auch:

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.