Grüne in der Opposition: Schlecht fürs Profil

Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen CSU, SPD und Grünen über eine mögliche Rathauskoalition in München, schreibt die AZ-Rathaus-Reporterin Julia Lenders über die schwierige Rolle der Grünen.  
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Enttäuschte Grüne: Fraktionschefin Gülseren Demirel (links) und Sabine Nallinger, die Spitzenkandidatin bei der Kommunalwahl.
Feindt Enttäuschte Grüne: Fraktionschefin Gülseren Demirel (links) und Sabine Nallinger, die Spitzenkandidatin bei der Kommunalwahl.

Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen CSU, SPD und Grünen über eine mögliche Rathauskoalition in München schreibt die AZ-Rathaus-Reporterin Julia Lenders über die schwierige Rolle der Grünen.

München - Sind die Grünen bei den Sondierungsgesprächen über eine neue Stadtregierung ausgebootet worden? Oder haben sie sich verzockt? Darüber wird nicht nur parteiintern noch viel diskutiert werden. Der Knackpunkt war bekanntlich, dass die Grünen auf einer parteifreien Besetzung des Kreisverwaltungsreferats beharrten.

Ob man diese Forderung nun nachvollziehen kann oder nicht – eines ist klar: Bei dem vorgeschlagenen Deal, der am Schlusspunkt der Verhandlungen stand, hätte die Ökopartei mit dem Umweltreferat auf ihr einziges Stadtministerium verzichten und sich mit einem Bürgermeisterposten zufrieden geben müssen. Und das, obwohl sie bei der Wahl ihr bislang bestes Ergebnis eingefahren und OB Reiter in der Stichwahl zum Sieg verholfen hatte.

Dies hätte die grüne Parteibasis niemals abgenickt. Das werden wohl auch die Unterhändler von SPD und CSU gewusst haben. Die Oppositions-Rolle, die jetzt nach 24 Jahren in der Stadtregierung auf die Grünen wartet, ist eine ausgesprochen schwierige. Denn das Eckpunkte-Papier, das Schwarze und Rote nun zur Grundlage ihrer Zusammenarbeit machen wollen, trägt ganz klar auch die Handschrift der Grünen.

In sechs Verhandlungsrunden haben sie die darin festgehaltenen Kompromisse mit den großen Fraktion gemeinsam erarbeitet. Damit besteht für die Grünen fast schon die Pflicht zur Konstruktivität. Das mag gut für die Stadt sein, weil endlich etwas voran geht. Gut fürs politische Profil der Grünen ist es mit Sicherheit aber nicht.

 

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