Grüne gegen Atommülltransport in die USA

Die Grünen fordern von der Bundesregierung Klarheit über die mögliche Entsorgung von 152 Castor-Behältern mit Atommüll in den USA.
dpa |
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Berlin - "Für Grüne ist die Lagerung in einem sicheren Zwischenlager in Jülich immer noch die sinnvollste Option gegenüber risikoreichen und hoch komplizierten Transporten in die USA oder sonst wo hin", sagte Bundestags-Fraktionsvize Oliver Krischer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Dabei geht es um knapp 300 000 kleine Atomkugeln aus dem früheren Forschungsreaktor Jülich bei Aachen - die nordrhein-westfälische Atomaufsicht hatte am 2. Juli eine Räumung des Zwischenlagers verfügt, weshalb nun die Entsorgung im Herkunftsland des Kernbrennstoffes, den USA, die wahrscheinlichste Variante ist.

Unklar ist aber, ob eine solche Auslandsentsorgung mit dem Atomgesetz vereinbar ist. Das Lager in Jülich soll nicht erdbebensicher sein. "Die Bundesregierung als oberste Atomaufsicht muss schnellstmöglich und transparent die Untersuchungen zur Erdbebensicherheit in Jülich abschließen", forderte Krischer. "Sollte die Erdbebengefahr in Jülich tatsächlich so groß sein, dass der Müll nicht in Jülich bleiben kann, muss aber auch geklärt werden ob der hochverstrahlte Reaktorbehälter dann in Jülich dauerhaft gelagert werden kann", betonte Krischer.

Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Bundesregierung wegen der möglichen Entsorgung der Atommüll-Behälter in den USA vor einem gravierenden Rechtsbruch gewarnt. "Die Anordnung zur Räumung des Zwischenlagers ist ein unzulässiger und rechtswidriger Versuch, sich der Verantwortung für in Deutschland erzeugten Atommüll zu entledigen", sagte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital der Deutschen Presse-Agentur.

Das Atomgesetz verbiete dies eindeutig. "Eine nicht abgeschlossene Untersuchung zur Erdbebensicherheit des Zwischenlagers Jülich kann eine Verschiebung des Atommülls nicht rechtfertigen", betonte Smital.

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