Grüne attackieren CSU: Seehofer und Söder schwänzen Sitzungen

Im Zusammenhang mit den Ereignissen der Kölner Silvesternacht hat Horst Seehofer scharfe Kritik an der Berichterstattung des ZDF geäußert. Die Grünen halten dagegen: Die CDU bleibe regelmäßig den entsprechenden Gremien-Sitzungen fern.
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Seehofer und Söder: In den ZDF-Gremien meisten auf Sendepause.
dpa Seehofer und Söder: In den ZDF-Gremien meisten auf Sendepause.

München – Via Spiegel geht der bayerische Ministerpräsident von München aus hart mit den Mainzern in Gericht. Das Magazin zitiert ihn in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe: "Überspitzt gesagt: Wenn die nicht Livesendungen hätten, dann hätten sie wenige der Lebenswirklichkeit entsprechende Programminhalte".

Insbesondere die Berichterstattung über die Ereignisse der Kölner Silvesternacht und über die Flüchtlingskrise erzürnten Seehofer: "Zum Teil gab es eine Berichterstattung, die wenig mit der Realität zu tun hatte." Und fügte hinzu: "Für mich ist viel zu häufig die persönliche Überzeugung der Autoren der Maßstab für die Berichterstattung."

Die Grünen im Bayerischen Landtag können Seehofers öffentliche Medienschelte nicht verstehen. Immerhin sitze Seehofer selbst im Verwaltungsrat des ZDF und sein Finanzminister Markus Söder sowie Generalsekretär Andreas Scheuer im ZDF-Fernsehrat. Genau in diesen offiziellen Arbeits- und Kontrollgremien hätte die Kritik angebracht werden müssen.

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Das Problem dabei: Seehofer, Söder und Scheuer glänzten im Jahr 2015 vor allem durch Abwesenheit. Die offiziellen Sitzungsprotokolle weisen für Söder eine Anwesenheitsquote von 0 Prozent aus, Seehofer selbst kommt immerhin auf 33 Prozent. Der wie Söder im Fernsehrat vertretene Scheuer schaffte eine 25-prozentige Anwesenheit.

Ludwig Hartmann, der Vorsitzende der Landtags-Grünen, kritisiert daher: "Es sieht so aus, als ob CSU-Politiker lieber hintenrum mit Beschwerdebriefen und Telefananrufen beim Intendanten Einfluss auf das ZDF-Programm nehmen als transparent in den offiziellen Arbeits- und Kontrollgremien mitzuwirken. Wenn es berechtigte Kritik oder Zweifel an der Ausgewogenheit der Berichterstattung gibt, dann sind diese genau in diesen Gremien vorzubringen."

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