Großes Verdienstkreuz für Charlotte Knobloch
BERLIN - Bundespräsident Christian Wulff hat die scheidende Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern geehrt.
Die besonders hohe Auszeichnung sei Ausdruck des Dankes an Charlotte Knobloch persönlich sowie für ihr Lebenswerk, erklärte der Bundespräsident am Dienstag in Berlin anlässlich der Verleihung des Ordens. Deutschland könne stolz sein auf diese Frau.
Die 78-jährige Knobloch überlebte die Nazi-Zeit bei einer katholischen Familie in Franken. Seit den 1980er Jahren engagiert sie sich in führenden Positionen in jüdischen Einrichtungen und Organisationen. Sie ist Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München. Mitte 2006 wurde sie als Nachfolgerin von Paul Spiegel zur Präsidentin des Zentralrates gewählt. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Integration von Zuwanderern aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Charlotte Knobloch wird bei der Neuwahl des Zentralrats- Präsidenten in einigen Tagen nicht mehr kandidieren. Damit steht ein Generationswechsel an. Erstmals könnte jemand in dieses Präsidentenamt gewählt werden, der den Massenmord an den europäischen Juden durch die Nazis nicht selbst erlebt hat.
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