Große Mehrheit lehnt Demos gegen Corona-Maßnahmen ab
Berlin - Die Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus werden nach einer Umfrage von einer großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt.
In einer am Samstag veröffentlichten Befragung des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL gaben 91 Prozent an, kein Verständnis für die Proteste zu haben. Nur 9 Prozent äußerten sich dem "RTL/ntv-Trendbarometer" zufolge zustimmend. Eine klare Mehrheit (87%) war auch der Meinung, dass die Menschen, die gegen die Maßnahmen auf die Straße gehen, nur eine Minderheit der Bevölkerung repräsentieren.
Nach der großen Berliner Demonstration gegen die Corona-Auflagen rechnet die Initiative "Querdenken 711" mit deutlich weniger Zuspruch bei einem neuen Protest in Stuttgart. Für eine Demonstration und eine Kundgebung am Samstag wurden jeweils 500 Teilnehmer angemeldet, wie ein Stadtsprecher sagte.
In den vergangenen Wochen hatten die Stuttgarter Proteste zunehmend weniger Menschen angesprochen. Bei einem "Fest für Frieden und Freiheit" waren nur einige Hundert Besucher gezählt worden. Zu der mehrstündigen Kundgebung im Schlossgarten waren laut Stadt 5000 Teilnehmer angemeldet.
In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, hatte die Polizei die Kundgebung aufgelöst. Zu der Demo hatte "Querdenken 711" aufgerufen. "Polizei und Versammlungsbehörde haben ein waches Auge auf die Teilnehmer und den Umgang mit den Vorgaben", warnte deshalb ein Sprecher der Stadt im Vorfeld des Stuttgarter Protestes. Für die Stuttgarter Demos gebe es aber keine Maskenpflicht - aber es müsse Abstand gehalten werden.
Eine weitere Veranstaltung von Kritikern der Verordnungen ist für den Sonntag in Dortmund geplant. Dort werden rund 1500 Menschen erwartet.
© dpa-infocom, dpa:200808-99-89094/4
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