Große Koalition: Riskanter Kurs

Merkel kann die Genossen auch an die Wand fahren lassen: AZ-Chefreporter Matthias Maus über die SPD und die große Koalition.
Matthias Maus |
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Die Bundestagswahlen sind vorbei? Nicht ganz. Wenn sich SPD-Chef Sigmar Gabriel durchsetzt, dann haben die SPD-Mitglieder bald noch einmal das Wort, das letzte Wort sogar – sie könnten über das Zustandekommen einer großen Koalition den Daumen heben oder senken.

Gabriel steuert einen riskanten Kurs, aber er hat keine andere Wahl. Den tief sitzenden Unmut an der Basis über eine erneute Zwangsehe mit Bundeskanzlerin Angela Merkel kann er nicht ignorieren. Und gegen Hannelore Kraft, seine neue interne Rivalin, kann er erst recht nichts durchsetzen.

Der Druck auf Gabriel ist groß. Er weiß: Ein Partei, die Volkspartei sein will, darf sich der Verantwortung letztlich nicht entziehen. Den Schmollwinkel würden ihr die Wähler nicht verzeihen. Deshalb muss eine Einigung her. Den Weg dahin hat der SPD-Chef – bis dahin gerne mal als politischer Hansdampf und Leichtgewicht geschmäht, bisher trittsicher gemeistert. Aber er ist noch lange nicht am Ziel.

Mitnehmen, einbinden, überzeugen: Das ist in der waidwunden SPD eine Mammutaufgabe. Um die ist Gabriel nicht zu beneiden. Interessant wird sein, inwieweit die Union konstruktiv mitspielt. Merkel und die CSU haben Optionen. Sie könnten den Partner an die Wand fahren lassen. Und sie könnten versucht sein, sich bei möglichen Neuwahlen einen anderen Koalitionspartner zu sichern – oder gar eine absolute Mehrheit.

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