Großdemos in Rom und Mailand gegen Berlusconi

In Rom und Mailand sind erneut zehntausende Italiener gegen die umstrittene Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi auf die Straße gegangen.
dpa |
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Rom/Mailand - Unter dem Motto "Ohne den öffentlichen Dienst wirst du deiner Rechte beraubt" folgten am Samstag in Rom nicht nur Staatsbedienstete, sondern auch viele Familien, Schüler und Studenten dem Protestaufruf der größten Gewerkschaft CGIL gegen die verstärkte Sparpolitik der Regierung.

Vertreter der Gewerkschaft warnten, dass über den Zeitraum von 2008 bis 2013 gesehen 300 000 Stellen gestrichen werden könnten, wie Medien berichteten. Die jüngsten Sparmaßnahmen der Mitte-Rechts-Regierung Berlusconis haben nach Schätzungen einen Umfang von 90 Milliarden Euro.

Mit einem Frontalangriff auf Berlusconi verlangte die CGIL-Chefin Susanna Camusso auf der römischen Piazza del Popolo dessen Rücktritt. "Wir können nicht mehr, mit jedem Tag haben wir ein Problem mehr", rief sie aus. Aber auch bissige Bemerkungen gegen den skandalgeplagten Berlusconi waren auf Spruchbändern zu lesen: "Die internationalen Finanzmärkte lehnen Bunga-Bunga ab." Am Freitag war die Bonität des hoch verschuldeten Landes herabgesetzt worden - von der dritten Ratingagentur innerhalb weniger Wochen.

In Mailand war der Umzug von der außerparteilichen Gruppierung "Freiheit und Gerechtigkeit" (Giustizia e libertà) einberufen worden. An der Demonstration nahm unter anderen auch der Schriftsteller Roberto Saviano teil, der mit seinem Buch "Gomorrah" über die neapolitanische Mafia Camorra international bekannt wurde.

Der norditalienische Erfolgsautor Umberto Eco ("Der Name der Rose") meldete sich in einer schriftlichen Botschaft zu Wort: "In diesem erschreckenden Untergang der Politik wollen wir die Stimme des noch gesunden und zivilisierten Teils Italiens erheben, um auch im Ausland klarzustellen, dass wir das wahre Italien sind."

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