GroKo-Verhandlungen: Noch kein grünes Licht
Wird es eine GroKo geben oder nicht? Am Donnerstag trafen sich laut Bild die Parteichefs von CDU, CSU und SPD im Schloss Bellevue mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, um Varianten einer möglichen Regierungsbildung durchzusprechen.
Berlin - Die Chancen für eine große Koalition stehen nicht schlecht. Wie BILD berichtet, trafen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel, Horst Seehofer, Martin Schulz und Frank-Walter Steinmeier, um über verschiedene Varianten einer möglichen Regierungsbildung zu sprechen. Dabei wurde sich anscheinend darauf verständigt, Verhandlungsgespräche im Rahmen einer großen Koalition aufzunehmen. Dies dementierte Martin Schulz aber am Freitag Vormittag. Von ihm hätte es kein grünes Licht für GroKo-Verhandlungen gegeben. Am Montag muss der SPD-Bundesvorstand über einen Antrag dazu auf dem SPD-Parteitag entscheiden. Kommt es tatsächlich zu Verhandlungen, könnten die ersten Gespräche noch vor Weihnachten stattfinden.
Laut BILD sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil, man werde „sehr gründlich diskutieren, in welcher Form eine Regierungsbildung stattfinden kann“. Die Parteispitze werde dem Vorstand für Montag einen Vorschlag unterbreiten, wie man in dieser Situation weiter vorgehen könne.
Die SPD will sich aber nicht drängen lassen. SPD-Vize Olaf Scholz sagte dazu in der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner": "Viel wichtiger ist es, dass wir uns vergewissern, dass wir viel Zeit haben. Es gibt eine geschäftführende Regierung. Die Frage, was zu tun ist, kann deshalb sorgfältig hin und her gewogen werden."
Mehrheit der Deutschen wollen keine GroKo
Die Mehrheit der Bevölkerung steht diesen Verhandlungen aber nicht sehr wohlgesonnen gegenüber. Nach einer INSA-Umfrage für BILD (1061 Befragte) wünschen sich lediglich 22?Prozent eine Neuauflage der Großen Koalition, knapp jeder zweite Befragte (48 Prozent) rechnet allerdings trotzdem damit, dass es eine GroKo III geben wird.