Griechischer Comedian beleidigt Wolfgang Schäuble

Ein griechischer Comedian hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble  wegen seiner Behinderung angegriffen und ihm Paranoia vorgeworfen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist von einem griechischen Comedian beleidigt worden.
dpa Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist von einem griechischen Comedian beleidigt worden.

Athen - Aufregung in Griechenland: Ein griechischer Comedian hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wegen seiner körperlichen Behinderung beleidigt und damit einen "Shitstorm" in den sozialen Medien ausgelöst.

Im Zusammenhang mit der Finanzkrise und dem von Schäuble verfochtenen harten Sparkurs gegenüber Athen sagte der linke Unterhaltungskünstler Lakis Lazopoulos: "Wenn ein Mensch auf einem Stuhl festgenagelt ist, dann wird auch sein Hirn langsam von einer Idee besessen, ich nenne dies Paranoia, ich nenne dies Wahnsinn." 

Schäubles "Besessenheit" ziele darauf ab, dass Griechenland zusammenbreche und die alte Währung, die Drachme, wieder einführe. Noch während der Sendung, die in der Nacht zum Mittwoch vom Athener Sender Alpha ausgestrahlt wurde, kam es zu heftigen Reaktionen.

 

"Kultur, die Menschen hasst"

 

Im Kurznachrichtendienst Twitter wurde Lazopoulos als "Rassist" beschimpft. Ein anderer Kommentator schrieb, "das Schlimmste ist, dass das Publikum diese miserable Bemerkung mit Beifall begleitete". Ein anderer meinte, Griechenland werde "wegen dieser Kultur, die Menschen hasst, 100 Jahre lang in der Krise steckenbleiben".

Den emotionalsten Kommentar schrieb ein körperlich behinderter Mann: "Ich bin mit diesem Problem (Behinderung) geboren worden. Ich habe es nicht gewählt so zu sein". Und mit Blick auf Lazopoulos: "Du bist der ekelhafteste Mensch, den es auf unserem Planeten gibt."

Der neue Parteichef der griechischen Konservativen, Kyriakos Mitsotakis, warf Lazopoulos vor, "jede Grenze (der Satire) überschritten" zu haben. Die Kultur eines Landes werde daran gemessen, wie es mit behinderten Menschen umgehe, schrieb Mitsotakis auf Facebook. Seine Mutter sei die letzten Jahre ihre Lebens auf einen Rollstuhl angewiesen gewesen, ihre Urteilskraft und vor allem ihre Gutmütigkeit davon überhaupt nicht beeinträchtigt worden. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.