Granateneinschlag bei Assad-Palast - Kämpfe in Aleppo

Drei Mörsergranaten sollen am Dienstag in der Nähe des Palastes in Damaskus eingeschlagen haben. Das berichten Revolutionäre.
von  dpa

Drei Mörsergranaten sollen am Dienstag in der Nähe des Palastes in Damaskus eingeschlagen haben. Das berichten Revolutionäre.

Damaskus/Istanbul - In der Nähe des Präsidentenpalastes in Damaskus sind drei Mörsergranaten eingeschlagen. Das berichteten Aktivisten der Revolutionsbewegung unter Berufung auf Augenzeugen.

Ihren Angaben zufolge trafen die Granaten am Dienstag das Gelände des Tischrien-Palastes, der etwa 800 Meter vom Palast von Präsident Baschar al-Assad entfernt liegt. Aus mehreren Vierteln der syrischen Hauptstadt wurden zudem Kämpfe zwischen Rebellen und den Regierungstruppen gemeldet.

Der Vorsitzende des oppositionellen Demokratischen Forums, Michel Kilo, wurde von den Regimegegnern mit den Worten zitiert, eine Einigung mit dem Regime sei erst möglich, "wenn die Gewehrläufe auf den Palast zeigen und Assad keinen anderen Ausweg mehr sieht."

Während es in einigen Vierteln von Damaskus seit Monaten immer wieder Gefechte und Razzien gibt, ist es in Teilen der Innenstadt immer noch relativ ruhig.

In der Provinz Aleppo lieferten sich Rebellen und die Regierungstruppen heftige Kämpfe rund um den Militärflughafen Kowaires. Die Rebellen griffen den seit Tagen umkämpften Flughafen aus mehreren Himmelsrichtungen an. In den vergangenen Tagen hatten die Gegner von Präsident Assad bereits mehrere Stützpunkte der Luftwaffe und der Luftabwehr in der Provinz überrannt.

Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter berichtete außerdem, mehrere Rebellenbrigaden hätten die Regierungstruppen bei Tel Aran im Südwesten der Stadt Aleppo aufgehalten. Die Soldaten seien entsandt worden, um einer Einheit beizustehen, die mit der Verteidigung des zivilen Flughafens von Aleppo betraut ist. An dieser Operation seien auf Seiten der Rebellen auch Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front beteiligt gewesen.

Während die staatlichen Medien weiter von Erfolgen der Armee gegen die "Terroristen" berichten, zählten die Regimegegner am Dienstag landesweit 78 Tote. Die meisten Opfer soll es im Großraum Damaskus und in der Provinz Aleppo gegeben haben, wo nach einem Raketenangriff der Regierungstruppen am Montagabend 28 Leichen aus den Trümmern zerstörter Gebäude geborgen wurden.

Russland lieferte am Dienstag 46 Tonnen Hilfsgüter nach Syrien, darunter Decken, Betten und Lebensmittel. Zwei Transportmaschinen nahmen auf dem Rückweg von der Hafenstadt Latakia russische Bürger mit, wie das Zivilschutzministerium in Moskau mitteilte. Mehrere Kriegsschiffe blieben weiter vor der syrischen Küste, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Sie sollen im Notfall russische Bürger retten. Schätzungen zufolge leben in Syrien Zehntausende Russen. Moskau ist ein enger Partner Assads.

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