Gorbatschow mit Franz Josef Strauß-Preis ausgezeichnet

Für seine Verdienste um die Deutsche Wiedervereinigung ist der ehemalige sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow mit dem Franz Josef Strauß-Preis ausgezeichnet worden.
München - „Das ist für mich ein ganz besonderer Tag, ein ganz besonderes Ereignis“, sagte der 80-Jährige am Samstag im Kaisersaal der Residenz München anlässlich der Preisverleihung. Gleichzeitig lobte er den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß als einen „der wichtigsten Politiker im Nachkriegsdeutschland“.
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bezeichnete Gorbatschow in einer Festrede als „mutigen Visionär“. „Michail Gorbatschow ist ein Staatsmann, der eine historische Mission mit echter persönlicher Leidenschaft verfolgt hat“, sagte Seehofer.
„Sie haben 1989 das Tor zur Freiheit geöffnet“, fügte er hinzu. „Die Menschen wissen, ohne einen Präsident Gorbatschow hätte es keine Wiedervereinigung gegeben.“
1988 trafen Strauß und Gorbatschow im Kreml aufeinander
Der ehemalige Bundesfinanzminister und CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel erinnerte in seiner Laudatio an einen Besuch des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten in der Sowjetunion. „Ich komme mit besten Gefühlen aus dem Kreml.
Das sagte Franz Josef Strauß nach einem fast dreistündigen Gespräch mit Michail Gorbatschow am 29. Dezember 1987“, blickte Waigel zurück. „Was Gorbatschow damals gegenüber Strauß andeutete, wurde zwei Jahre später durch den Fall der Mauer und drei Jahre danach durch die Wiedervereinigung Realität.“
Diese einzigartige Entwicklung mache Gorbatschow zu einem hervorragenden Träger der Auszeichnung. „Sie haben entschieden, dass die Panzer in den Kasernen bleiben“, sagte er in Richtung des russischen Politikers.
Der Franz Josef Strauß-Preis wird in Erinnerung an das Lebenswerk des 1988 verstorbenen früheren bayerischen Ministerpräsidenten und langjährigen CSU-Vorsitzenden von der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise um Frieden, Freiheit und Völkerverständigung verdient gemacht haben.
Zuletzt wurde 2008 der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis geehrt. Weitere Preisträger sind unter anderem der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog.