Glyphosat: Zwang zum Überlegen

Was für ein Zeug: Der moderne Gen-Mais in Amerika reift gar nicht mehr ohne, in Europa haben vom Winzer zum Getreideproduzenten alle ein spritziges Vergnügen damit und der deutsche Bauer darf es sogar im Wasserschutzgebiet einsetzen, wo er ja nicht mal pflügen darf.
Das Ackergift Glyphosat spart die aufwendige mechanische Unkrautbekämpfung. Und das Überlegen spart sich der Bauer gleich mit. Ein gezielter Einsatz unkrautspezifischer Herbizide, bloß weil es schonender wäre? Ach Schmarrn, viel einfacher: Glyphosat-Dusche drüber.
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Bloß: Auf Dauer bringt’s der Alles-Killer halt auch nicht. Denn wer immer das gleiche Mittel verwendet, fördert Resistenzen. Die Folge: Teils wirkt das Glyphosat in der zulässigen Dosis schon gar nicht mehr richtig. Fragt ein Bauer dann, was er machen soll, hört er: „Nimm das Doppelte - und sag nix!“ Da sind Studien zum Krebsrisiko auch nichts mehr wert, wenn sie auf Grenzwerten beruhen, die nicht eingehalten werden.
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Viel sinnvoller als immer mehr Studien zur Gefahr durch Glyphosat wäre ohnehin Forschung zu Alternativen. Aber warum der Aufwand, wenn das Geschäft läuft? Bleibt Glyphosat zugelassen, wird einfach damit weitergegiftelt. Wer ein neues, fortschrittlicheres Mittel will, muss die Konzerne zwingen, sich eins einfallen zu lassen. Deshalb braucht es das Glyphosat-Verbot.