Gitta Connemann kritisiert Umgang mit Feiertagen
Ostern ist bekanntlich das höchste christliche Fest - Jesus ist von den Toten auferstanden. Der religiöse Aspekt steht aber nicht für alle im Vordergrund.
Viele Deutsche denken nur daran, dass sie freihaben, wie eine repräsentative GfK-Umfrage zeigt. Demnach sagt jeder Zweite (51,4 Prozent), dass etwa an Ostern oder Pfingsten nur die arbeitsfreie Zeit zähle, der christliche Hintergrund sei ihm überhaupt nicht wichtig.
Was für die meisten Bürger zählt: erholen, entspannen, die Freizeit genießen. Junge Leute fordern sogar, etwa am Karfreitag das Tanzverbot zu lockern.
Das schmeckt Gitta Connemann (53) gar nicht, sie übt scharfe Kritik an dieser Einstellung. "Feiertage sind mehr als freie Tage", schimpft sie in der Bild-Zeitung.
Connemann: "Urlaubstag mit religiösem Alibi"
Die evangelische Christin fordert: Die Deutschen sollten sich öffentlich mehr mit dem religiösen Hintergrund der Feiertage beschäftigen.
Die CDU-Fraktionsvize aus Leer in Ostfriesland meint weiter über den Karfreitag: "Für gläubige Christen ist es der Tag der Kreuzigung des Herrn, für die Mehrzahl der Bürger nur noch Erholung", kritisiert sie.
Connemann legt sogar noch eins drauf: "Ausschlafen statt Andacht, Onlineshopping statt Stille, am liebsten Aufhebung des Tanzverbotes. Mit dem Sinn von Karfreitag als Tag der Trauer hat das nichts mehr zu tun." Gehe es nach der Mehrheit der Bevölkerung, so ist laut der CDU-Politiker der Feiertag eher ein "Urlaubstag mit religiösem Alibi".
Die Christen sollten selbst mit gutem Beispiel vorangehen
Connemann wendet sich mit ihrer Kritik auch an die Christen: "Wir verlangen von Migranten, sich an unseren christlichen Werte zu orientieren, diese zu respektieren. Aber dafür müssen wir selbst mit gutem Beispiel vorangehen", sagt die 53-Jährige.
Hintergrund ihrer Ausführungen: Für die Bundesländer im Norden wird der Reformationstag als zusätzlicher gesetzlicher Feiertag immer wahrscheinlicher. "Wer jetzt die Einführung weiterer Feiertage fordert, sollte dafür nicht die Religion missbrauchen", sagt Connemann dazu. "Sofern es nur um mehr freie Zeit geht, sollte man das auch so benennen. Das wäre ehrlich."
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