Giffey: Schulen sollen Antisemitismus konsequent melden

Antisemitismus gibt es von rechts, links und vermehrt auch von muslimischen Migranten. Nicht zuletzt an Schulen. Das alarmiert Bundesregierung und Zentralrat der Juden. Können Meldeauflagen und ein Regierungsbeauftragter das Problem lösen?
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Die Bundesfamilienministerin möchte, dass Schulen jeden Fall von Antisemitismus melden.
dpa Die Bundesfamilienministerin möchte, dass Schulen jeden Fall von Antisemitismus melden.

Berlin - Die jüngsten antisemitischen Vorfälle an deutschen Schulen rufen die Bundesregierung und den Zentralrat der Juden auf den Plan. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey appellierte am Wochenende an die Schulen, jeden Fall von Antisemitismus, Radikalisierung, Rassismus und offenem Hass den Schulbehörden zu melden und aufzuarbeiten.

Der Zentralratsvorsitzende Josef Schuster beklagte, die Zahl antisemitischer Vorfälle und auch das Ausmaß von Gewalt nehme in Europa "bedrohlich" zu. "Das gilt leider auch für Deutschland, unglücklicherweise gerade auch im Umfeld von Schulen", sagte er der Welt am Sonntag.

Berlin: Schüler wegen jüdischer Religionszugehörigkeit beschimpft

Auslöser der Debatte war der Fall einer Berliner Grundschule, an der eine Zweitklässlerin von älteren Schülern aus muslimischen Familien wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit beschimpft worden war. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

Giffey kritisierte das bisherige Verhalten von Schulen beim Melden solcher Vorfälle: "Viele Schulen scheuen davor zurück, weil sie eine Stigmatisierung fürchten, wenn sie mit vielen Fällen in der Statistik auftauchen." Davon müsse man wegkommen. "Eine Schule, die Gewaltvorfälle meldet, ist eine Schule, in der damit konsequent umgegangen wird und in der die Probleme aufgearbeitet werden", sagte die frühere Neuköllner Bezirksbürgermeisterin der Passauer Neuen Presse (Samstag).

Schulen und Lehrkräfte bräuchten Unterstützung und Partner, betonte Giffey. Dafür stünden in diesem Jahr 20 Millionen Euro und über 170 "Anti-Mobbing-Profis" für Schulen mit Problemen zur Verfügung.

 

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